Eindeutiges Votum des BDPh für einen neuen Vorstand

(wm) Mit mehr als deutlicher Drei-Viertel-Mehrheit wählten die Delegierten am 9. September während der Mitgliederversammlung des BDPh in Wittenberg einen vollständig neuen Vorstand. Der bisherige von Uwe Decker geleitete Vorstand – er bestand seit dem Rücktritt seines Vizepräsidenten Alfred Schmidt und des Schatzmeisters Walter Bernatek vor einem Jahr nur noch aus drei Personen und war damit nicht mehr beschlussfähig – hatte bereits vor Wochen angekündigt, nicht mehr zur Wiederwahl anzutreten. Damit folgten auf Decker, Helma Janssen und Thomas Höpfner nunmehr Alfred Schmidt als Präsident, Jan Billion als Vizepräsident, Walter Bernatek als Schatzmeister sowie Konrad Krämer und Jürgen Witkowski als Beisitzer.

K1024_2017-9.9.Wittb.-vL.  (56)Der neue BDPh-Vorstand (v.l.): Konrad Krämer, Alfred Schmidt, Jan Billion, Walter Bernatek und Jürgen Witkowski. (Foto: Wilhelm van Loo)

Der Wahl vorausgegangen war eine letzte Rede von Uwe Decker, mit der er – über den bereits umfangreichen gedruckt vorliegenden Rechenschaftsbericht hinaus – die aus seiner Sicht wirklich „Schuldigen“ zu etikettieren, aber auch seine eigenen Verdienste herauszustellen suchte. Die Delegierten ließen sich davon wenig beeindrucken. Bis auf die Verbände Bayern und Elbe-Weser-Ems stimmten sie nach wie vor geschlossen gegen ihn und warfen Decker in der Diskussion auch so manches vor, was dieser mit seiner Art der Berichterstattung ausgeblendet hatte. Erstmalig in der Geschichte des BDPh fand so ein Präsident auch nicht die nötige Mehrheit für die Entlastung seiner Amtsführung (nur 14 400 der 32 591 Stimmen).

K1024_2017-9.9.Wittb.-vL.  (7)Die Delegierten bei der Mitgliederversammlung des BDPh. (Foto: Wilhelm van Loo)

Selbst die Präsidenten und Repräsentanten der anderen deutschen Philatelieverbände (des Handels, der Auktionatoren und der Prüfer <APHV, BDB, BPP>) verweigerten Uwe Decker indirekt Zustimmung. Der für diese sprechende Präsident des APHV, Wolfgang Lang, rief bei seinem Grußwort den Delegierten zu: „Seien Sie versichert, dass wir drei den heutigen Tag seit langem herbeigesehnt haben.“ Der neue Vorstand um Alfred Schmidt kündigte – so berichtet der BDPh auf seiner Webseite – in einer ersten Stellungnahme an, „den Verband wieder zu einen und sich gemeinsam mit den Mitgliedern, Arbeitsgemeinschaften und Partnerverbänden für die Zukunft der Philatelie einzusetzen. Außerdem werde sich die neue BDPh-Führungsspitze um den Aufbau einer zukunftsorientierten Verbandsstruktur kümmern. Hier stünden Servicegedanke und Digitalisierung im Vordergrund, sagte Schmidt. Weitere Themen seien unter anderem eine bessere Außendarstellung des Verbandes und seiner Aktivitäten sowie die Förderung des Briefmarkensammelns.“