Von „Name Sales“, kleinen Raritäten und großen Höhepunkten – ein Blick auf die Dr. Derichs Jubiläumsauktion am 1. und 2. Dezember 2017 in Köln
(Köln) Mit einem erlesenen Angebot hochwertiger Philatelie und Postgeschichte, das bereits im Vorfeld mit vier reizvollen Sonderkatalogen und einem beeindruckenden Hauptkatalog für Aufsehen gesorgt hatte, lud das Auktionshaus Dr. Derichs am 1. und 2. Dezember 2017 zur Jubiläumsversteigerung nach Köln. Das 1957 gegründete Auktionshaus, welches zu den ältesten Versteigerungshäusern für Briefmarken in Deutschland zählt, feierte mit diesem runden Jubiläum von 150 Versteigerungen nicht nur sein 60-jähriges Bestehen, sondern auch das 30-jährige Berufsjubiläum des Auktionators Roland Meiners, der als geschäftsführender Alleingesellschafter die Geschicke des Kölner Traditionshauses seit drei Jahrzehnten erfolgreich in den Händen hält. Und so knüpfte auch die jüngste Versteigerung nahtlos an diese einmalige Erfolgsgeschichte an und bot an zwei aufregenden Auktionstagen Spitzenphilatelie, spannende Bietergefechte und eine verheißungsvolle Ankündigung für das kommende Auktionsjahr 2018.
Klingende Namen und glanzvolle Philatelie
Zweifelsohne einer der Höhepunkte der 150. Dr. Derichs Auktion war die Vesteigerung der Sammlung „MONPLAISIR“ – „das beste Angebot des Großherzogtums Baden in unserer 60-jährigen Firmengeschichte“, wie es Roland Meiners kurz und bündig auf den Punkt brachte. Über 250 ausgesuchte „Schönheiten“ begeisterten die Liebhaber, darunter eine 1 Kr. silbergrau, MiNr. 13b (Los 602), die spektakulär auf 11 600 Euro gesteigert wurde. Ein Brief mit der silbergrauen MiNr. 17b zu 1 Kr. in Mischfrankatur (Los 637) brachte es auf beachtliche 5 000 Euro und eine waagerechte Halbierung der 12 Kr. Landpost, MiNr. 3xH (Los 715) wurde bei 9 500 Euro zugeschlagen, um nur einige Beispiele zu nennen.
Der Sonderteil Preußen wusste ebenfalls zu überzeugen. Das Titelstück des Kataloges, ein Probedruck zur I. Ausgabe in Kleinbogenform auf Kartonpapier (Los 1500), konnte seinen Ausruf mehr als verdreifachen (!) und erzielte einen Zuschlag von 2 300 Euro. Eine rare MiNr. 1 vom rechten Bogenrand mit Inschrift „Platte No. 8“ (Los 1516) fand für 2 900 Euro einen neuen Besitzer. Eine weitere Rarität, ein spektulärer Brief mit drei Oktogonausschnitten, einem weiteren Ganzsachenausschnitt und einer Freimarke zu ½ Silbergroschen (Los 1887) wurde für 2 850 Euro verkauft.
Ein zweifelsohne wohlbekannter Name, wenn es um prominente „Name Sales“ der letzten Jahre geht, ist mit der Sammlung und (dem Sammler) „Knieper“ verbunden, der gleichbedeutend für hochwertige Philatelie der Deutschen Kolonien und Auslandspostämter steht. Nun fand auch dieses Kapitel, welches seit Ende 2014 die Sammler begleitet hat, mit der sechsten „Knieper-Auktion“ – jede davon dokumentiert in einem edlen Sonderkatalog mit Festeinband – seinen Abschluss. Mit dem Ende dieser Erfolgsgeschichte kamen selbstverständlich auch wieder zahlreiche begehrte Lose zum Ausruf. Beispielhaft genannt sei eine Paketkarte mit einem waagerechten Paar der 2 Mk. lebhaftgraulila als Vorläufer der DAP China (Los 1002), die bei 1 800 Euro zugeschlagen wurde. Ein weiterer Vorläufer der DAP China, eine einmalige Doppelfrankatur mit Verwendung der 20 Pfg. violettultramarin als Einzelfrankatur auf Brief (Los 1006) wurde nach einem Ausruf von 300 Euro um das 8-fache auf sagenhafte 2 400 Euro gesteigert!
Ein verheißungsvoller Auftakt zu einem weiteren bedeutenden „Name Sale“ wurde mit dem Verkauf der Kollektion „Peter Beutin – „Brustschilde“ (Teil 1)“ gemacht. Im nächsten Jahr folgt der zweite Teil der Auflösung dieser Ausnahmesammlung. Den Spitzenzuschlag sicherte sich der einzigartige ungezähnte Dreierstreifen der 1/3 Groschen „Kleiner Schild“, MiNr. 2aU (Los 821), der für 67 500 Euro einen neuen Besitzer fand. Eine seltene Währungsmischfrankatur auf Auslands-Wertbrief der 5 Gr. Ockerbraun mit 2 Mk. Violettpurpur (Los 904) wurde bei 7 400 Euro zugeschlagen.
Last, but not least sei noch das Los mit der Nummer 1 erwähnt: Die herausragende Sammlung „Dr. med Wilhelm Eigler – Helgoland 1867–1879“ wurde noch lange nach dem Tod des Sammlers von der Familie aufbewahrt und in Ehren gehalten. Nun wurde die Kollektion im Rahmen der Jubiläumsauktion angeboten und nach spannendem Bietergefecht einem glücklichen Sammler schließlich für 36 000 Euro zugeschlagen. Dieser darf nun eine wunderschöne Sammlung und mit dieser diverse Helgoland-Raritäten sein Eigen nennen.
„Nach der Auktion ist vor der Auktion“
Getreu dem Motto „Das beste kommt zum Schluss“ konnte Auktionator Roland Meiners das Versteigerungsjahr 2017 nicht nur mit einer erfolgreichen Jubiläumsauktion beschließen, vielmehr noch überraschte er seine Kunden mit der Aussicht auf eine weitere spektakuläre Sammlungsauflösung, die für das kommende Jahr ansteht: die Generalsammlung „Rolf Becker (Hilden) – Altdeutsche Staaten“. Im Stile der von ihm bereits zum Markenzeichen ausgebauten „Name Sales“ wird 2018 diese außergewöhnliche Sammlung der altdeutschen Staaten von Baden bis Württemberg, mit speziellem Fokus auf Bayern, Oldenburg, Preußen und insbesondere auf Thurn & Taxis zum Angebot kommen.
Mit einem besonderen Auge für Schönheit und Qualität und einer klaren Vorliebe für komplette Briefe hat Rolf Becker zahlreiche Pretiosen von besonderem Charakter zusammengetragen. Das Angebot wird ca. 300 ausgewählte Lose umfassen, für die Roland Meiners einen speziellen Sonderkatalog mit Leinen-Festeinband und Schutzumschlag auflegen wird.
Der genaue Auktionstermin für das Frühjahr 2018 wird in Kürze bekannt gegeben. Weitere Informationen bei: Dr. Wilhelm Derichs GmbH, Bonner Straße 501, 50968 Köln (Marienburg), Tel. 0221-2576602, Fax 0221-2576745, E-Mail: derichs_gmbh@web.de
*Alle Zuschläge ohne Aufgelder u. MwSt.