Er machte die moderne Deutschland-Philatelie spannend: Walter Schießl
(wm-pcp) Bereits am 6. September 2021 verließ Walter Schießl (geb. am 9. April 1930 in Schwandorf/Oberpfalz) die Welt. S. besuchte die Volksschulen in Landshut, Passau, Schwandorf, Nürschan/Sudetenland, danach die Oberrealschule Pilsen/Schwandorf und bestand sein Abitur 1949. Es folgte ein Studium der Volkswirtschaft in Regensburg und Würzburg, das er als Diplomvolkswirt abschloss. Nach dem Abitur und zur Finanzierung seines Studiums war Schießl als Lokalreporter für den „Regensburger Anzeiger“ tätig und ab 1951 Volontär und Jungredakteur beim „Würzburger Katholischen Sonntagsblatt“. 1956 folgte der Eintritt in die Bundeswehr, Waffengattung Gebirgsjäger (1956–1988), KpChef, PersOffz., Stv Kommandeur Versorgungsbataillon. Sein letzter Dienstgrad war Oberstleutnant. Verh. war Schießl mit Maja Landwehr, sie hatten eine Tochter (geb. 1966, später Chefin vom Dienst der Augsburger kath. Sonntagszeitung). Seine Hobbys: früher Bergsteigen, Ski, Bergwandern, Skilanglauf, Radfahren.
Sammler war er seit dem 10. Lebensjahr. In späteren Jahren wurden die Ausgaben der Deutschen Bundespost zu seinem Lieblingsgebiet. Farbrandstreifen, Rollenmarken und viele andere spezialisierte er über Jahrzehnte. Die ArGe AGF-Forschung DBP führte er zur Blüte. Aber auch Stempel- und Gebührenkunde lagen ihm stets nahe. Daneben war er Mitarbeiter bei nahezu allen deutschen philatelistischen Fachzeitschriften. Schießl war im „Würzburger Volksblatt“ von 1953 bis 1957 für die Briefmarkenecke verantwortlich, dito bei der NZZ der 70er-Jahre. Er war Schriftleiter der von der 1969 gegründeten ArGe „Farbrandstreifen“ herausgegebenen AGF-Rundschau (ab 1974 bis Anfang 2018) und war Herausgeber der AGF-Schnell-Informationen von 1970–1980. Schießl publizierte auch zahlreiche Beiträge in den Rundbriefen der Poststempelgilde und arbeitete dazu eng mit Rolf Ritter zusammen. Sein umfangreiches literarisches Werk wurde 2018 mit dem Hermann-Sieger-Literaturpreis geehrt.