China liegt weiterhin voll im Trend – Erfolgreiche Briefmarkenauktion bei Felzmann

(Düsseldorf) Während der 145.–146. Briefmarkenauktion bei Felzmann in Düsseldorf am 27.–29. Juni 2013 bewies sich erneut ein eindeutiger Trend auf dem Sammlermarkt: Exotik und Qualität sind gefragt. Besonders schöne und gut erhaltene Stücke erzielten Ergebnisse, die oft weit über dem ausgerufenen Wert lagen. Dabei waren es vor allem seltene Belege aus China, die in hitzigen Bietergefechten auf ein Mehrfaches gesteigert wurden.
Gut 20 Bieter waren an einzelnen Stücken aus dem Reich der Mitte interessiert, die seltene Frankatur- Kombinationen und Aufgaben aufweisen. Spannend wurde es im Saal, als zuletzt noch zwei Telefonbieter in Honkong übrig waren, die sich gegenseitig mehrfach überboten. Der Preis lag zum Schluss bis mehr als das Zwanzigfache über dem Startgebot. Begehrt war zum einen ein Brief mit 12 Ca. Kaiserinmutter orangebraun und 6 Ca. dito lilabraun, der von 1.000 Euro auf 12.000 Euro stieg. Zum anderen ein Brief mit den Marken 4 Ca. Kaiserinmutter rosa und zwei 5 C. Allegorie, der ein Ergebnis von 10.500 Euro brachte (Ausruf: 400 Euro).
Ganze Sammlungen und Nachlässe Chinas waren ebenfalls hart umkämpft. Eine reichhaltige Sammlung der Jahre 1950 bis 2007 von der Volksrepublik bis in die Moderne steigerte sich auf 20.000 Euro (Ausruf: 6.000 Euro). Mehrfach beboten wurde auch eine postfrische China-Sammlung von 1950 bis 1978, die mit 2.000 Euro startete und bei 6.300 Euro den Zuschlag erhielt. Weitere unberührte Sammlungen wie zum Beispiel Italienbriefe der Jahre 1841 bis 1945 ab Vorphila wurden von 500 Euro auf 4.700 Euro gesteigert.
Gefragt im Saal und an den Telefonen waren auch Raritäten aus Altdeutschland. Darunter bot die Auktion eine besonders schöne Sammlung „Château Du Val“, die dem Auktionshaus von einem Sammler aus Paris anvertraut wurde. Mit der Auflösung dieser Sammlung konnten sich Bieter seit Jahrzehnten nicht mehr auf dem Markt gewesenes Material sichern. Dies und die hohe Qualität des Angebotenen steigerte die Nachfrage. So erhielt ein vollständiger Auslandsfaltbrief aus Württemberg von 1869 nach Paris mit 3Kr. in hellrosa für 1.400 Euro den Zuschlag (Ausruf: 500 Euro). Für 2.500 Euro kam ein seltener Brief aus Bremen unter den Hammer, der eine 5Sgr. Marke in gelbgrün auf einer unbehandelten Faltbriefhülle (Ausruf: 1.800 Euro) trägt. Nicht minder gefragt waren Raritäten aus einem der größten Feldpostangebote des 2. Weltkrieges überhaupt. Dazu zählt eine postfrische Zulassungsmarke aus Rhodos, die für 6.500 Euro den Zuschlag erhielt (Ausruf: 6.000 Euro).  Ebenfalls begehrt war ein Brief aus Agram (Zagreb) vom 26. März 1945, der für 2.600 Euro verkauft wurde (Ausruf: 1.500 Euro).
Mit der Spezialauktion „Felix Austria“ wurde das Sammelgebiet Österreich gewürdigt. Seltene Exotika, Unikate und Flugpostbelege waren besonders begehrt. Eine WIPA-Marke ungezähnt auf ungummiertem Faserpapier wurde mit 5.000 Euro ausgerufen und erhielt bei 5.400 Euro den Zuschlag. Ein gezähnter Einzelabzug in Blockformat der 10 S Heidenreichstein in schwarz steigerte sich von 2.500 Euro auf 3.700 Euro. Einer von nur drei registrierten Flugpostbelegen einer Schweiz- und Vaduzfahrt aus dem Jahr 1930 erhielt bei 9.200 Euro den Zuschlag (Ausruf: 4.000 Euro).