Peter Feuser versteigert am 11. Mai 2018 die bekannte Friedrich-Pietz-Sammlung

Feuser_Pietz(wm) Der Stuttgarter Auktionator Peter Feuser gab unlängst die Versteigerung der Sammlung „Bayern Postgeschichte“ bekannt, die der am 25. August 2017 verstorbene Philatelist, Prüfer und Kenner dieses Themas über Jahrzehnte zusammengetragen hat. Der Auktionskatalog ist bereits jetzt auf https://www.feuser-auktionen.de/ herunterzuladen. Zur Person und zum Wirken von Friedrich Pietz hält Feuser fest:

Friedrich Pietz wurde am 8.6.1938 in Bamberg geboren und bereits in der Nachkriegszeit war sein Interesse für die Philatelie geweckt: mit amerikanischen Besatzungssoldaten betrieben er und seine Freunde einen lebhaften Tauschhandel mit Marken des Dritten Reiches. Später sammelte er u. a. Alt-Baden, R-Briefe aller Epochen oder etwa die Ausgaben Bedeutende Deutsche/Präsidenten des Deutschen Reiches in allen Facetten.
Der Lebensmittelpunkt seiner Familie wurde Nürnberg. Zu seinem Lieblingsgebiet, der Vorphilatelie von Bayern, kam er durch die Ausstellung „Der Brief“, die 1961 in Nürnberg veranstaltet wurde. Unsere gemeinsamen Lehrmeister waren Hans-Wolfgang Krauß (Coburg) und Werner Münzberg, wesentliche Impulse erhielt er auch von Dr. Hopf (Nürnberg). Im Laufe der Jahrzehnte entstand eine der bedeutendsten Sammlungen der bayerischen Postgeschichte bis 1850. Für dieses Sammelgebiet wurde er auch Prüfer im BPP.

Pietz_Friedrich_Foto_privatFriedrich Pietz wurde für seine Sammlungen und Publikationen vielfach ausgezeichnet. Über die bayerischen Postorte verfasste er ein beachtliches Handbuch, das er im Loseblattsystem selbst herausgab. Der DASV verlieh ihm u.a. die SAVO-Plakette. Auf Ausstellungen erhielten seine Sammlungen hohe Auszeichnungen. Er war fast 50 Jahre Mitglied im Freundeskreis Altbayern, im Bamberger Briefmarkenverein sogar 60 Jahre. Unserem privaten Kubacher Philatelistenclub von 1982, zu dessen Gründungsmitgliedern auch der Auktionator und Johann Ulrich Schmitt zählten, gehörte er Jahrzehnte an und hatte die Funktion des Schatzmeisters. Bei den postgeschichtlichen Seminaren in St. Pölten war er ständiger Gast und Referent. Noch wenige Wochen vor seinem Tod hielt er dort einen Vortrag über die Postverhältnisse zwischen Bayern und Frankreich und bearbeitete Prüfsendungen. Für alle Fragen hatte er immer ein offenes Ohr und erwies sich als stets hilfsbereit.

Unser Vorphilatelie-Handbuch Feuser/Münzberg begleitete er über viele Jahre und hatte die Schlussredaktion für Bayern inne. Im Übrigen übernahm er das Lektorat für das gesamte Werk und bewältigte diese Mammutaufgabe mit großem Interesse und noch größerer Energie. Unser Verlag ist Friedrich Pietz zu großem Dank verpflichtet.
Friedrich Pietz starb am 25.8.2017 in Nürnberg im achtzigsten Lebensjahr. Wir beklagen den Verlust eines herausragenden Philatelisten und Postgeschichtlers und den eines liebenswerten Zeitgenossen.

Jedem postgeschichtlich interessierten Sammler ist dieser Katalog zu empfehlen, zumal er fachlich wertvolle Beschreibungen und Einführungen zu den verschiedenen Zeitphasen der Post in Bayern seit der frühesten Botenpost enthält.