Frühlingsgefühle bei Felzmann: Top-Zuschläge für Sammlungen und Einzelstücke
(Düsseldorf/rr) Die große Frühjahrs-Auktion des Traditionshauses Felzmann fand an drei spannenden Tagen vom 2.–4. März 2016 im hauseigenen Auktionssaal in Düsseldorf statt. Dem Publikum wurde ein umfassendes Angebot aus allen philatelistischen Sammelgebieten geboten. Durch die anhaltend starke Nachfrage nach chinesischen Briefmarken war das Interesse an Sammlungen und Einzelstücken aus dem Reich der Mitte besonders groß. Aber auch philatelistische Kostbarkeiten aus deutschen Gebieten standen bei den Käufern hoch im Kurs.
Aus der Heimatstadt des Auktionshauses stammte eines der beliebtesten Lose des Bereichs Flug- und Zeppelinpost. Die attraktive Ansichtskarte des Zeppelins LZ 8 „Deutschland“ zum Blumentag in Düsseldorf am 7.5.1911 erzielte einen Zuschlag von 2.500 Euro (Los 3157, Ausruf 2.000 Euro).
Große Gebotssteigerung gab es dann wie erwartet im Bereich Europa und Übersee. Hier stand einmal mehr China im Fokus, dessen Briefmarken in den letzten Jahren immer stärkere Nachfrage erfuhren. Ein Pfingstrosenblock samt Pfingstrosen-Satz steigerte sich von angesetzten 800 Euro auf 1.500 Euro (Los 4006).
Der beliebte „Rote Affe“ erreichte sogar fast das Dreifache seines Ausrufpreises. Ob Liebhaber oder Spekulant – für 1.400 Euro erhielt ein Internetbieter den Zuschlag (Los 4016). Überzeugen konnte auch eine österreichische 4-Kr-Marke mit kopfstehendem Mittelstück auf Brief. Das seltene Glanzstück österreichischer Philatelie ging für 17.000 Euro zurück ins Land an der Donau (Los 4290).
Erfreuliche Ergebnisse lieferte auch der gut besetzte Sektor Altdeutschland. Neben einer Vielzahl reizvoller Lose stachen besonders Markenausgaben aus Lübeck und Schleswig-Holstein hervor. Allen voran ein blauer 1-S-Dreierstreifen mit besonders deutlich erkennbarer Wappenprägung, der für 17.000 Euro zugeschlagen wurde (Los 4494) sowie eine dunkelrosarote 2 S auf kleinem Luxusbriefstück für 9.500 Euro (Los 4495). Für eine ½ S lila und eine 1 S orange in phantastisch frischer Luxuserhaltung lag das Höchstgebot bei 5.200 Euro (Los 4464). Den Top-Zuschlag der Philatelie-Einzellose beanspruchte unangefochten die 5 Mk Germania „Kriegsdruck“ mit kopfstehendem Mittelstück für sich. Glatte 50.000 Euro brachte die legendäre Deutschland-Rarität. Beachtlich war auch die Steigerung einer 1 PIA auf 20 Pfg Krone/Adler der Deutschen Post in der Türkei. Von 2.800 Euro kletterten die Gebote hoch bis auf 4.200 Euro.
Im mit Spannung erwarteten Sammlungsteil sorgten vor allem zwei eindrucksvolle China-Sammlungen für Aufsehen. Die erste war eine außerordentlich gut besetzte Sammlung des Kaiserreichs aus den Jahren 1878–1949, zeitgenössisch ab der Jahrhundertwende vor Ort zusammengetragen und mit etlichen Spitzen gespickt (Los 6315). Die zweite eine Kollektion Shanghai Local-Post von 1865–1897, einzigartig besetzt mit zahlreichen Raritäten und von Anfang an spezialisiert aufgebaut (Los 6318). Zum Zeitpunkt des Ausrufs waren im gut gefüllten Auktionssaal zusätzlich internationale Telefonbieter aus Großbritannien, den USA, Hongkong und natürlich China zugeschaltet. Die moderat taxierten Startpreise von jeweils 10.000 Euro waren in diesem Fall nur Formalität. Binnen Sekunden ließen beide Sammlungen die Ausrufpreise hinter sich und gipfelten in beiden Fällen in echten Bieterschlachten. Saal-, Online- und Telefonbieter feuerten gleichermaßen Gebote ab. Bei der Sammlung des Kaiserreichs bewies schlussendlich ein Saalbieter das längste Durchhaltevermögen und sicherte sich diese für 34.000 Euro Zuschlag. Noch höher gingen die Gebote bei der Shanghai Local-Post. Letzten Endes fiel der Hammer des Auktionators hier bei stattlichen 84.000 Euro.
Alle Ergebnisse der Auktion sind auf www.felzmann.de in der Ergebnisliste einsehbar. Unverkaufte Lose der 155. Auktion können ab sofort mit einem Nachlass von 10 Prozent – mit Ausnahme limitierter Lose – im Nachverkauf erstanden werden. Die Besichtigung von unverkauften Losen ist ausschließlich am Nachverkaufstag, dem 18. März 2016 im Düsseldorfer Auktionshaus möglich. Der Nachverkauf endet am 1. April 2016.