Einladung zur Buchvorstellung und Diskussion mit Heinz Wewer am 17. März 2019 in Berlin

(Berlin) „Meine lieben Kinder! Wir fahren soeben nach dem Osten, wissen nicht wohin.“ – Postalische Zeugnisse zur deutschen Besatzungsherrschaft im Protektorat Böhmen und Mähren. – So lautet der Titel eines bewegenden Buches, das am Sonntag, den 17. März von 11–12.30 Uhr von Eike Stegen und Heinz Wewer in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Berlin Interessenten näher gebracht wird. Vor 80 Jahren, am 15./16. März 1939, besetzten deutsche Truppen Tschechien. Verächtlich sprachen die Nationalsozialisten von der „Zerschlagung der Rest-Tschechei“. Der 80. Jahrestag ist Anlass, an den Terror gegen die tschechische Zivilbevölkerung zu erinnern, an die Verfolgung und Ermordung tschechischer Jüdinnen und Juden sowie der Roma. Heinz Wewer stellt in seinem 2018 erschienen Werk eindrückliche Dokumente vor, die die deutsche Besatzungsherrschaft im so genannten Protektorat Böhmen und Mähren spiegeln: postalische Zeugnisse. Nicht nur die Inhalte von Postsendungen, sondern auch ihre äußeren Merkmale wie Stempel, Briefmarken oder Zensurvorgaben legen Zeugnis von individuellen Schicksalen und historischen Ereignissen ab. Als Dokumente der Alltagskultur verleihen sie ihnen eine neue Anschaulichkeit und erweitern die Kenntnisse um Personen und Zusammenhänge – so auch über Anna Schrecker, die die eingangs zitierte Postkarte im Mai 1942 aus dem Zug wirft, als sie aus Theresienstadt deportiert wird.

Heinz Wewer studierte Rechtswissenschaften, Geschichte und Politikwissenschaften. Er berichtete 1961 als Korrespondent vom Eichmann-Prozess, war wissenschaftlicher Mitarbeiter im Berlin Document Center und begründete verschiedene zivilgesellschaftliche Initiativen. Zuletzt war er Leiter des Referats Internationale Beziehungen der Universität der Künste Berlin.

Der Eintritt ist frei. Haus der Wannsee-Konferenz, Am Großen Wannsee 56–58, 14109 Berlin. Um Anmeldung wird gebeten unter: veranstaltungen@ghwk.de