Zum Gedenken an Dr. rer. nat. Fritz Modry

(wm) Am 17. Februar 2019 verstarb der seit Jahrzehnten in der deutschen Philatelie bekannte Experte Dr. rer. nat. Fritz Modry nach langer schwerer Krankheit. Modry (* am 8. Mai 1933) war ursprünglich Diplom-Chemiker und wohnhaft in Dessau, später in Wernigerode. Sammler war er seit der Kindheit und bereits am 2. Dezember 1967 wurde er in der Liste des ZKPh der DDR als Prüfer für POL-Lochungen aufgeführt. Ab 1972 weitete er seine Prüfgebiete auch auf Bezirkshandstempelaufdrucke und Ausgaben von Sachsen-Anhalt (1977/1983) sowie auf Deutsches Reich 1925–1932, SBZ, Brit.-Amerik. Besatzungszone und BRD (1986/1990) aus. Nach der Wende wurde er laut BPP-Liste vom 18. November 1990 Prüfer für POL-Lochungen Deutsches Reich, DDR und Bundesrepublik sowie für SBZ-Bezirkshandstempel – Bezirk 20, 27, 36, 37, 38, 41 und POL-Lochungen, eine Aufgabe, die er bis Ende 2007 wahrnahm. Modry war Mitglied im BSV Hallensia Halle (seit 1952, bis der Verein Anfang der 1960er Jahre durch die Zentrale Kommission der Philatelisten im Kulturbund der DDR aufgelöst wurde und betreute seit 1958 die Forschungsstelle für Bezirkshandstempel). Weitere Mitgliedschaften: INFLA Berlin; Münchener Briefmarken-Club und BPP (ab 1990, 1996–1999 Vizepräsident; ab 2008 Seniormitglied).

Seine eigenen Sammelgebiete und Vorlieben waren noch vielfältiger: Philatelistisch zählten dazu viele deutsche Gebiete, besonders deutsche Inflation und deutsche Kolonialstempel, aber auch USA und Südamerika. Bekannt wurde er durch sein literarisches Schaffen, vornehmlich durch die Mitarbeit am Handbuch der Bezirksaufdruckmarken von Fläschendräger (ab der 2. Auflage 1976 war er Herausgeber) und das Handbuch Bezirksstempelaufdruckmarken (Hrsg. zusammen mit Martin Rehfeld 1991). Zahlreiche Veröffentlichungen erschienen im „sammler-express“ und in den ArGe Rundbriefen.

Foto: Dr. Fritz Modry (Vorlage: Wilhelm van Loo, 1997)