Zum Gedenken an Peter Suess (1938–2024)

(wm-pcp) Am 24. Juni 2024 verstarb nach längerer Erkrankung der Berliner Philatelist Peter Suess, der mit seiner verbindenden engagierten Art, aber auch durch seine Lebensleistung Menschen stets zusammengebracht hatte. Geboren wurde er am 12. Dezember 1938 in Jena/Thüringen. Er besuchte die Grundschule von 1944–1952, danach bis 1957 die Oberschule, die er mit dem Abitur abschloss. Danach war er von 1957–1963 und noch einmal kurzzeitig 1965 im VEB Jenapharm tätig, qualifizierte sich durch Abendstudium vom Hilfs- zum Facharbeiter und Laboranten. 1963–1965 folgte der Wehrdienst, dann drei Jahre bis 1968 der Besuch der Fachschule Justus-Liebig in Magdeburg, wo er Chemische Technologie belegte und als Ingenieur das Studium abschloss. Bis 1970 war er im Anschluss in der Lackfabrik Lenssen, Zeitz, als Ingenieur-Technologe wirksam, wechselte von 1970–1974 als Forschungsingenieur zum Zentrallabor der Kosmetikindustrie Zeitz (zwecks Entwicklung neuer Haarfarben), dann von 1974–1977 zum VEB Haarkosmetik Zitza Zeitz.

Von 1977–1990 war er Wiss. Mitarbeiter im Amt für Industrielle Formgestaltung, Bereich Verpackungsdesign, leitend in diversen Ministerien der Leichtindustrie, Nahrungsgüterwirtschaft und Exportindustrie tätig, wo er international auch mit der CSSR, Kuba und Ungarn in Verbindung stand. 1985–1988 studierte er als Externer an der Fachschule für Werbung und Gestaltung in Berlin und erreichte einen staatlichen Abschluss in den Fächern Designtheorie und Ästhetik. Parallel war er von 1986–1990 Abteilungsleiter Verpackungsdesign, bis 1992 dann Vertriebsleiter für bedruckte Verpackungsfolien der Fa. Allflex, Aachen und von 1997–2002 Leiter des Aufbaustabes für die Produktion von ökologischen Tenside in der Fa Vernaro, Gardelegen. Sammler war Peter Suess seit 1970. Ab 1978 auch Juror, zuerst in der DDR, ab 1989 auch in der BRD bis Rang 1. Seine Palette der Sammelgebiete war immens und reichte von deutschen resp. europäischen Gebieten bis hin zu altindischen Feudalstaaten (speziell Jammu-Kaschmir); Mexico bis 1920 (speziell Ganzsachen, Revenues, Adler-Ausgabe) und Afghanistan bis UPU-Eintritt. Vergleichbar vielfältig waren seine ehrenamtlichen Tätigkeiten für die Philatelie, als Vereinsvorsitzender, aber auch als Landesverbandsvorstand von Berlin (1995–1999 Vorsitzender; 2003–2007 Schriftführer und von 2008–2010 Stellv. Vorsitzender und Schriftführer).

Weithin bekannt wurde Suess als Aussteller seit 1977 mit Exponaten wie – Die Postkarten Mexikos: zuletzt international 2013 bei der BRASILIANA: Groß-Vermeil; Die Ganzsachen der mexikanischen Expressgesellschaften: zuletzt in Neu-Dehli 2011: Gold; Jammu-Kaschmir: 2017 in Tampere Gold, 2021 bei der NOTOS in Athen: Groß-Vermeil. Bei der DEBRA 2024 in Haldensleben stellte er letztmalig sein Exponat „Die Postkarten Mexicos 1879–1890“ aus. Er sollte den Erfolg (Großvermeil + Ehrenpreis (Bestes Exponat der Ganzsachenklasse) nicht mehr erleben.

Der BDPh dankte ihm für seine Verdienste mit der Vermeil-Verdienstnadel und berief ihn 2023 in sein Consilium Philatelicum.