US-Post zu 3,5 Millionen Dollar-Strafe verdonnert!
(wm) Bereits am 14. April 2011 hatte die „New York Times“ darüber berichtet, dass die Abbildung auf der Monate zuvor erschienenen 44 Cent-Marke für das Erste-Klasse-Porto nicht die Originalstatue in New York im Ausschnitt zeige, sondern eine Replikat, also eine Nachahmung, die in Las Vegas zu sehen sei. Damals auf diesen Fall angesprochen, meinte Roy Betts, der Sprecher der US-Post, dies sei auch – so die New York Times – durchaus so beabsichtigt gewesen, denn man habe sich für ein Bild eines Bilddienstes (Getty Images) entschieden. Aber man bedaure dennoch den Vorfall und werde künftig das Prozedere bei der Bildauswahl sorgfältiger prüfen.
Seit dem 3. Juli 2018 steht fest, dass man damit zweifellos besser gefahren wäre. Denn wie Henri Neuendorf von artnet.com berichtet, wurde die US-Post vom Gericht dazu verdonnert, dem Künstler dieses Replikates, Robert Davidson, das seit 2011 milliardenfach auf Briefmarken verbreitet worden war und sich durchaus im Detail leicht unterscheidet, 3,5 Millionen US-Dollar Entschädigung wegen Verletzung des Urheberrechtes zu zahlen. Davidson hatte 2013 gegen die Post geklagt, da sie sein „Original“ unerlaubt genutzt habe. Das Gericht gab ihm Recht, auch wenn die US-Post zu ihren Gunsten angeführt hatte, sie habe doch an Ghetty Images für eine Lizenz gezahlt. Offenbar schloss diese in Augen des Richters Eric G. Bruggink aber nicht eine solche Verwertung ein, die – ausgehend von dem gekauften Foto – durch die US-Post in die Wege geleitet war.
Die Post selbst hatte – vielleicht auch aufgeschreckt durch entsprechende Artikel in der philatelistischen Fachpresse und in der New York Times – zwar drei Monate nach Markenausgabe ihren Fehler entdeckt, hatte die Marken aber weiter verkauft. Wie Neuendorf schreibt, weil diese so populär waren und sie bereits $8 Millionen für den Druck ausgegeben hatten!