Spannende Bietergefechte bei der 143. Felzmann-Auktion (28. Februar–3. März 2013)

Diese Fälschungen sind kein Ärgernis! Das Pärchen Himmler-Marke auf Prachtbeleg nach Basel fand einen Liebhaber für 2.100 €. Die britische Propagandafälschung täuschte im Jahre 1943 sogar die Schweizer Fachpresse. Auch eine alte Referenzsammlung Fälschungen und Nachdrucke von Ägypten bis Zululand war einem Kenner 8.000 € wert. Sie erzielte das Vierfache ihres Ausrufs und erfreut so auch den Einlieferer.
Spannende Bietergefechte erlebte man bei der erfolgreichen Frühjahrsauktion des Hauses Felzmann, waren doch Sammler und Händler aus der ganzen Welt im Saal und am Telefon in Düsseldorf zusammengekommen.
Für Briefmarken aus China überschlugen sich wieder einmal die Gebote. Mehr als ein halbes Dutzend Bieter, davon fünf am Telefon, steigerten eine Sammlung VR-China auf ganze 44.000 € (Ausruf 25.000 €). Auch Deutsche Post in China erzielte Spitzenergebnisse. 80 Pfg. Handstempelaufdruck auf Kabinett-Briefstück wurden für 3.900 € zugeschlagen. Ebenso begehrt war der Nachlass eines deutschen Postsekretärs in China. Mit 5.000 € wurden rund 90 Belege bis 1914 für das Fünffache ihres Ausrufs versteigert. Der für 250 € ausgerufene „Rest“ stieg auf satte 1.700 €.
Insgesamt wurde das hochwertige Angebot Deutscher Kolonialphilatelie begeistert nachgefragt. Unter den Spitzen fand sich einer der seltenen handschriftlichen Entwertungen Waterberg aus Deutsch-Südwestafrika. Für 8.900 € wurde der Inlandsbrief vom Ort der Entscheidungsschlacht des Aufstands der Herero ersteigert.
Gerade bei hochpreisigen Losen ist es wichtig, dass genau der richtige Kunde mitbietet. So wurde auch eine hervorragende Brustschild-Sammlung, die für nicht weniger als 50.000 € angeboten wurde, erfolgreich versteigert. Ein umfangreicher Nachlass Deutschland wurde erst nach endlosen Bietergefechten zugeschlagen. Auf 16.000 € stieg das für 5.000 € ausgerufenen Loses.
Aufsehenerregende Ergebnisse erzielten ebenfalls die Ausgaben der Deutschen Besetzung Serbiens. Sensationell ist der Zuschlag für einen 20er-Block der 7 Din. Sonderausgabe Nisch 1943, der mit 150 € startete. Schnell erhöhten die Bieter ihre Gebote für das Prachtexemplar mit fehlerhaftem Zuschlagsaufdruck. Bei 4.000 € fiel schließlich der Hammer für das vermutliche Unikat. Die Probedrucke „Klöster“ von 1942 sind als Paare ebenfalls einmalig. Nicht weniger als 4.400 € waren die Rand- bzw. Eckrandpaare der insgesamt 5 Wertstufen einem Sammler wert.
Ausgezeichnete Zuschläge erzielten auch SBZ-Raritäten, wie 12 Pfg. Wiederaufbau Mi.-Nr. 65aF (seltene Zähnung, Ausruf 3.500 €). Erst bei 4.800 € setzte sich der Bieter im Saal gegen einen Telefonbieter durch. Der Verkehrsausstellungsblock 1953 BRD im kompletten Minister-Motivbuch erzielte 8.000 €.
Aus dem umfangreichen Österreich-Angebot brachte nicht nur 10 S Dollfuß ungezähnt mit 4.200 € ein hervorragendes Ergebnis. Drei Farbvarianten dieser Marke als blockformatiger Probedruck, davon zwei nur die Fahne, erzielten 3.150 €. Auch 6,40 S Innsbruck übertrafen mit 1.700 € ihren Ausruf um 500 €.
Selbstverständlich hatte das Auktionshaus Felzmann auch für Luftpost- und Zeppelinspezialisten Raritäten im Angebot. Eines von vermutlich 15 Einschreiben des Geschwaderflugs von General Balbo, aufgegeben in Bengasi, erzielte 2.400 €. Für ganze 5.000 € wurde ein Crashbeleg der Besatzungs-Pocket-Mail des Unglücksflugs des LZ 129 Hindenburg versteigert.
Wer selbst für seine Schätze Top-Ergebnisse erzielen will, kann nun für die kommende Auktion (25.–29. Juni 2013) bei Felzmann einliefern.