Fairer Wettbewerb? Blick auf ein WOPA Gratisangebot

(wm) In neuen Anzeigen bewirbt WOPA – hinter dem Kürzel steht eine internationale Agentur mit Sitz in Gibraltar, die die Briefmarkenneuheiten von mehr als 41 Staaten vermarktet – ein Gratisangebot. Denn „begrenzt auf 1 St. Pro Haushalt/Kunde/E-Mailadresse“ erhält man bei Anforderung nicht nur den Gibraltarblock im Nennwert von £3 zur „Verlobung von Prinz Harry und Fr. Meghan Markle“ kostenlos (natürlich gedruckt in limitierter Auflage), sondern die ersten 2.500 Interessenten erhalten noch den Block „Fünfter Hochzeitstag von Prinz William und Herzogin Kate“ als Beigabe dazu. Der Spaß kostet dann eigentlich nur £2.50 an Porto, wobei selbst dieses wegfällt, wenn man Briefmarken, Münzen oder Banknoten aus dem WOPA-Shop für mehr als £25 bestellt.

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Nun könnte man ja meinen, rund sechs Euro für eine Mailadresse sei viel, von den Anzeigenkosten für die Werbung in der Printpresse nicht zu reden. Bei weitem gefehlt. Denn für Briefmarken zahlen Postfirmen nur den Herstellungspreis, vielleicht für einen Block einige Cent. Da kann der traditionelle Fachhandel nicht mithalten. Kein Wunder, dass ehemalige Briefmarkenagenturen, Groß- und Zwischenhändler ihr Geschäft mit Neuheiten einstellen und beim Laden- und Versandhandel die Zahl der Abonnements stark rückläufig sind.

Abbildung: WOPA2018_Maerz01.jpg (BMS Nr. 4/2018)