Rückschau: 162. Saalauktion Auktionshaus Felzmann Philatelie 5. bis 7. Juli 2018
(Düsseldorf/aw) Traumhaft schönes Wetter in Verbindung mit ebenso schönen Losen und der einen oder anderen kühlen Eis-Erfrischung sorgten für eine erfolgreiche Felzmann-Sommerauktion. Die Versteigerung startete flott mit dem Flugpost-Sonderkatalog, dessen Angebot immer wieder für wahre Bietergefechte im aufgeheizten Auktionssaal sorgte. Gleich zu Beginn konnte die grönländische Aero-Rarität mit „Rockwell Kents private airmail stamp“ abgesetzt werden (Los 3003, Zuschlag: 7.500€).
Besonders beliebt waren italienische Flugpost-Belege sowie Zeppelinpost, darunter ein Brief der Ägyptenfahrt 1931, der seinen Ausruf zügig auf 8.300€ verdoppelte (Los 3486). Ein Beleg der italienischen Polarfahrt des Luftschiffes Norge sorgte für Freude im Auktionssaal (Los 3015, Zuschlag: 1.400€), aber auch ein Beleg der Unglücksfahrt des LZ 129 Hindenburg begeisterte die Bieter und kam für 4.600€ unter den Hammer (Los 3670).
Der Hauptkatalog begann gewohnt stark mit Europa und Übersee, in dem neben bekannten Stücken, wie dem chinesischen Schauspielblock „Mei Lan-fang“ von 1962 (Los 4751, Zuschlag: 3.000€) auch Raritäten wie eine US-amerikanische 90 C Freimarke von 1860 in exzellenter Erhaltung (Los 5083, Zuschlag: 4.400€) die Besitzer wechselten.
Eine Probe des österreichische WIPA-Blocks auf Japankartonpapier, eines von nur zwei der Fachwelt bekannten Exemplaren, kam für 7.500€ unter den Hammer (Los 5307). Ein anderes Topstück aus Österreich, ein kompletter „Dalai-Lama“-Kleinbogen, wurde mit 4.000€ verkauft (Los 5340).
Aus der eidgenössischen Philatelie stammt eine weitere Weltrarität, die 10 Rp Rayon II mit Kreuzeinfassung, die mit einem Zuschlag von 15.000 Euro sicherlich sowohl den Einlieferer als auch den neuen Eigentümer glücklich machte (Los 5413).
Schwungvoll ging es mit den Losen Altdeutschlands weiter, dort sorgte vor allem ein seltener und dekorativer Brief Bergedorfs aus der bekannten Eckhoff-Korrespondenz für Begeisterung bei den Bietern (Los 5569, Zuschlag: 4.400€). Ein schleswig-holsteinscher Sechser-Block der 1 S dunkelblau mit 2 ungebrauchten und 4 postfrischen Marken wechselte für 3.700€ die Besitzer (Los 5726).
Das Deutsche Reich brachte neben guten Standards, u.a. aus der Inflationszeit 8 Tausend auf 30 Pfg mit Wasserzeichen Waffeln (Los 5889, Zuschlag: 2.700€), Besonderheiten wie ein Schwarzweiß-Fotoessay auf Vorlagekarton der Reichsdruckerei mit Prägesiegel anlässlich des 50. Geburtstags Hitlers 1939, das seinen Ausruf beinahe vervierfachte und schlussendlich für 1.500€ unter den Hammer kam (Los 5999).
Nicht minder stark vertreten waren die Nebengebiete; besonders die deutsche Post in China erfreute die Bieter (Los 6071, Zuschlag: 2.800€; Los 6072, Zuschlag: 2.500€), aber auch Memels unverausgabte 60 Pfg Germania dunkelgraulila war äußerst gefragt und brachte mehr als den geforderten Mindestpreis (Los 6262, Zuschlag: 6.700€).
Geradezu durch die Decke gingen die Speziallose KZ-Post aus der aufgelösten Sammlung des britischen Sammlers Ian Nutley, die ihren gesamten Ausruf von 11.390€ auf 31.466€ verdreifachten und wieder einmal bewiesen, wie konstant gefragt derartige Besonderheiten sowohl bei Sammlern als auch bei Händlern sind (Lose 6439 – 6472).
Bei den Marken der Bundesrepublik Deutschland stellte eine Grande Dame alle anderen in den Schatten: zum ersten Mal seit 12 Jahren unter dem Hammer wechselte die vor der Ausgabe zurückgezogene Wohlfahrtsmarke „Audrey Hepburn“ erneut den Besitzer (Los 6840, Zuschlag: 50.000€) und bewies einmal mehr, dass der Bann der „Blauen Mauritius Deutschlands“ ungebrochen ist. Aber auch hier brachten gute Standards wieder gute Preise, darunter ein kompletter Posthorn-Luxussatz in tadellos postfrischen Paaren erzielte 2.400€ (Los 6805) und ein Exemplar der beliebten „Kerstfest-Marke“ gestempelt mit Briefzentrum-Stempel auf kleinem Briefstück kam in tadelloser Erhaltung für 1.600€ unter den Hammer (Los 6844).
Bei den Sammlungen ging es trotz zeitweise massiver technischer Probleme bei den Bietern im Saal, an den Telefonen und im Internet hoch her und sie sorgten für Traumergebnisse! Ein Nachlass in acht großen Alben mit Prachtstücken aus aller Welt übertraf bei weitem alle Erwartungen und erzielte phantastische 19.000€ nach erbittertem Bietergefecht zweier Interessenten (Los 7005). Eine Sammlung China mit modernen Klassikern wie dem Schauspielblock „Mei Lan-Fang“ und dem Pfingstrosen-Block kam für 16.000€ unter den Hammer (Los 7448) und eine hervorragend besetzte Pracht-Sammlung der Deutschen Auslandspostämter und Kolonien wechselte auch für 16.000€ den Besitzer (Los 8122).
Alle Ergebnisse der Auktion sind auf www.felzmann.de in der Ergebnisliste einsehbar. Unverkaufte Lose der 162. Auktion können ab sofort bis zum 5.8.2018 mit einem Nachlass von 10 Prozent – mit Ausnahme limitierter Lose – im Nachverkauf erstanden werden.