MICHEL-Europa-Band 1 erschienen

(wm) Rein numerisch, ist dies der älteste MICHEL-Katalog, dessen neue Auflage der Schwaneberger Verlag als 102. Auflage zählt. Bekanntlich kam der erste – ein schmales dünnes Heft – 1910 heraus, aber in den Turbulenzen des Zweiten Weltkrieges und der Nachkriegszeit gab es eine jahrelange Unterbrechung. Dafür hat der aktuelle Katalog auch keine Ähnlichkeit mehr mit früheren Vorläufern. Das sieht man an der Seitenzahl, es sind 1.312 insgesamt, aber auch an den 75 000 Preisnotierungen und knapp 17 000 Abbildungen (meist in Farbe).

Der kurz genannte EK 1 enthält die Briefmarken der Länder Österreich, Schweiz, Slowakei, Tschechische Republik, Tschechoslowakei, Ungarn, UNO Genf, UNO Wien und Westungarn. Käufer – der Katalog kostet 69,80 Euro im Handel – interessiert häufig zuerst die Preisentwicklung, die es nennenswert bei Liechtenstein und seinen FDC, aber auch bei Österreich (u.a. bei Zähnungsabarten) und der österreichischen Levante gibt. Auch Abarten ungezähnter Ausgaben der Slowakei sind deutlich kräftiger als bisher notiert. In den Beschreibungstexten hat sich ebenfalls einiges getan, was man bei den Darstellungen Schweizer Ausgaben, aber auch bei den Jahrgängen 1946–1954 der Tschechoslowakei (Angaben zu den Bogenformaten) beispielhaft nachvollziehen kann. Neu bekannt gewordene Auflagezahlen wurden außerdem ergänzt. Selbst der Dalai Lama dürfte nun zufrieden sein, denn die zu seinem 70. Geburtstag 2005 gedruckte, aber offiziell nicht herausgegebene Sondermarke (MiNr. IX, Österreich) hat nun wieder einen Preis: 800 Euro, Kleinbogen 8 000 Euro. Damit ist das seit gut zehn Jahren gewohnte Spiel des „Hinein in den Katalog …“, „Heraus aus den Katalog“, zumindest soweit es die Preisnotierungen angeht, erst einmal beendet.