Kamelpost aus Afghanistan?
(wm) Der 24. Januar 2016 war ein besonderes Datum. Denn 100 Jahre zuvor unterzeichneten der afghanische Emir Habibullah Khan und die beiden Vertreter einer deutschen Expedition, Oberleutnant Oskar Niedermayer und der Diplomat Werner Otto von Hentig, ein erstes Abkommen über freundschaftliche Zusammenarbeit beider Länder. Daraus entwickelte sich über die Jahrzehnte eine enge Kooperation, an deren fruchtbare Wirkung vor rund vier Wochen eine Veranstaltung zum Thema „100 Jahre Beziehungen Deutschland – Afghanistan“ in Berlin erinnerte.
Für die Arbeitsgemeinschaft Indien e.V. (FGI) beantragte deren stellv. Vorsitzender Oberst a. D. Franz-Josef Pütz nicht nur eine sog. „Briefmarke individuell“, sondern auch einen passenden Sonderstempel der Deutschen Post AG, außerdem ist er führend an einer Broschüre zum Thema mit dem Titel „100 Jahre Deutsche in Afghanistan – von Politik, Arbeit und Abenteuern“ beteiligt.
Abenteuer sind da sicherlich zu erwarten, Spannung und Langeweile kommen nicht auf. Lang war aber – um das Wortspiel weiter zu führen – der offenbar abenteuerliche Weg, den ein Brief von Franz-Josef Pütz mit der abgebildeten Briefmarke Individuell von Berlin an den Adressaten in Schwalmtal nahm. Er brauchte nämlich genau einen Monat! Da wäre die Kamelpost in Afghanistan, wenn es die noch gäbe, sicherlich schneller gewesen, denn ein Kamel schafft durchaus 30 km pro Stunde, Rennkamele angeblich sogar bis zu 65 km/Stunde.
Kontakt zur FGI: franz-josef.puetz@gmx.de