HELVETIA 2022 in Lugano: Sonne, See und Seltenheiten der Philatelie
(AIJP/wm-pcp) Eigentlich bot die FIP-Weltausstellung in Lugano von allem etwas: Neben der bezaubernden Stadt am Luganer See erfreute das herrliche Sommerwetter mit bis zu 30 Grad, überraschte die Besucher in der Ausstellungshalle mit einem gut sortiertem Händlerangebot und teils exquisiten Exponaten der Briefmarkenaussteller und hatte natürlich auch kulinarisch – nicht nur am Festabend am 21. Mai 2022 viel zu bieten. Im Vergleich zur LONDON 2022 sah man zahlreiche Besucher, selbst an den Exponatrahmen und allen war eines gemeinsam: Die Stimmung war fröhlich, locker und gelöst. Die Aufhebung der Corona-Restriktionen und Sonne statt Sturm in London machten es möglich.
Natürlich wird man auch bei dieser Ausstellung Haare in der Suppe finden. Nein, nicht beim Palmarès-Abend, denn da war das Dinner vorzüglich. Wohl aber in der Ausstellung. Man brauchte besonderes Geschick, um den Ausstellungskatalog ausfindig zu machen, denn er blieb am Eingangs-Infoschalter unter der Theke verborgen. Die sog. Leseecke für die rund 100 Wettbewerbsexponate war eine Katastrophe nie gesehenen Ausmaßes: keine Kennzeichnung in irgendwelcher Art. Nahezu jeder dachte, die ausgestellten Bücher seien zum Mitnehmen. Folge: Von den 100 Exponaten waren am letzten Tag kaum noch welche da! 430 Exponate wurden von der vielköpfigen Jury bewertet, 31 mit Großgold und 107 mit Gold ausgezeichnet. Die Bewertungen bestätigten das hohe Niveau der Veranstaltung. Der Handel übrigens auch, denn bereits am Eröffnungstag, dem 18. Mai, strahlte so manches Gesicht ob der guten Verkäufe. Man habe eben doch gemerkt, dass eine Weltausstellung ein anderes kaufkräftiges und interessiertes Publikum anzog als eine nationale Veranstaltung. Also: Ende gut, alles gut. Vielleicht nicht ganz, aber in Pandemie- und Kriegszeiten ist man schon glücklich, so etwas wieder erlebt und gesehen zu haben.
Foto: Wolfgang Maassen