Felzmann-Spezialauktion „Weltraumpost“ am 10. März 2017
(aw/Düsseldorf) In der Frühjahrsauktion (7.–11. März 2017) hat das Auktionshaus Felzmann ein ganz besonderes Thema im Angebot: Weltraumpost. Am 10. März 2017 werden gleich zwei herausragende Weltraumpost-Sammlungen versteigert. Eine von Walter Hopferwieser persönlich zusammengetragene Sammlung umfasst über 200 oftmals einmalige Belege und wird auf Wunsch des Einlieferers geschlossen mit 100 000 Euro angeboten. Die zweite Sammlung von Mario Villa konzentriert sich ebenfalls auf die russische Raumfahrt, beinhaltet aber auch zahlreiche unwiederbringliche Artefakte, und wird in der Versteigerung detailliert angeboten.
In dieser Spezialauktion geht es um ferne Galaxien, unendliche Weiten und faszinierende technologische Errungenschaften. Aber allem voran geht es um Menschen, die das Abenteuer und die Gefahren der bemannten Raumfahrt im Namen aller auf sich nahmen, um Wissenschaft und Fortschritt voranzutreiben. Dem Auktionshaus Felzmann ist es gelungen, eine faszinierende Bandbreite an philatelistischen Belegen und Artefakten dieser „Post aus dem All“ zusammenzutragen. Zu einem Teil offiziell von den Raumfahrtagenturen ausgegebene Belege, zum anderen Teil Dokumente privaten Charakters, die intime Einblicke in die Gefühlswelt der Raumfahrer und deren Herausforderungen gewähren.
Herausragend ist ein Mondlandebrief der U.S. amerikanischen Mondmission APOLLO 16 aus dem Jahr 1972 (Los 6240). Es handelt sich um No. 14 von 25 illustrierten, tatsächlich auf den Mond beförderten Astronautenbelegen, die sich während dreier Ausstiege der Astronauten sogar im Vakuum der Mondoberfläche befanden. Der einmalige Beleg mit vollständigem Namenszug und handschriftlicher Notiz des Mondlandefähren-Piloten Charlie Duke wird für 50 000 Euro angeboten. Ein weiteres Spitzenstück lunarer Astro-Philatelie (Los 6238) ist der ein Jahr jüngere Mondlandebrief (USA 1971) No. 54 von 55 illustrierten, tatsächlich auf den Mond beförderten Belegen. Dieser stammt aus der Mondmission APOLLO 14 und ist mit vollständigem Namenszug des Mondlandefähren-Piloten Edgar Mitchell, allen Stempeln sowie zugehöriger, notariell beglaubigter Bestätigungskarte versehen und wird mit 18 000 Euro ausgerufen.
Faszinierend und einmalig in ihrer Zusammenstellung ist eine Sammlung (Los 6251) von über 200 astrophilatelistischen Belegen von 1972 bis 2016 zum „Leben im Weltall – VISION / REALISATION / KOMMUNIKATION“ sowjetischer und russischer Missionen ab Sojus 12, gefolgt von Saljut-3/Sojus 15 und den weiteren Raumstationen Saljut 4–7, deren Entwicklungen und teilweise nur kurze Lebenszeiten reichhaltig dokumentiert werden. Chronologisch folgen die verschiedenen MIR-Etappen und die internationale Zusammenarbeit in der ISS – jedes Stück war im Weltraum! Eine einzigartige Sammlung, über die neben vollständigen Abbildungen im Online-Katalog, auch eine detaillierte Aufstellung zur Verfügung steht.
Ein Top-Beleg der russischen Raumfahrt (Los 6275) ist ein zweiseitiger, handgeschriebener Brief Erde-Weltall von Georgi Timofejewitsch Beregowoi, dem Leiter des Kosmonautentrainingszentrums, samt Umschlag an Anatoli Beresowoj, den Kommandanten der Raumstation SALJUT 7 / SOJUS T-7, mit dessen Bestätigung „This is one of fifty-nine letters that I has received on board of the orbital station Salyut-7“ datiert am 20. August 1982. Der blaue Stationsstempel befindet sich sowohl auf dem Kuvert als auch auf dem Briefinhalt, zudem schmücken den Beleg die Tagesstempel Baikonur 13.5.82 (Starttag Sojus T-5) und 10.12.82 (Landetag Sojus T-7) sowie die eigenhändigen Signaturen von Anatoli Beresowoj und von Valentin Lebedew. Der Ausruf für dieses Unikat liegt bei 30 000 Euro.
Zu den frühest bekannten Belege, die in den freien Weltraum mitgenommen wurden, gehört ein EVA-Ausstiegsbeleg (Extra Vehicular Activity), den die Kosmonauten der Raumstation MIR / SOJUS TM-19 Juri Malentschenko und Talgat Mussabajew anlässlich ihres Reparaturausstieges mit in den freien Weltraum nahmen. Es handelt sich um No. 2 von insgesamt zehn Exemplaren dieses Datums mit Stationsstempel, rotem Rundstempel mit dem Wappen Kasachstans und Bordpoststempel 09.09.94. Der Ausstiegsbeleg ist von beiden Kosmonauten sowie Waleri Poljakows unterschrieben und eine zugehörige Bestätigung ist eigenhändig von J.I. Malentschenko und T.A. Mussabajew mit dessen violettem Stempel signiert. Die Rarität wird als Los 6295 mit 1 500 Euro angeboten.
Ein einzigartiges Spitzenstück der gesamten Weltraum-Philatelie ist der in dieser Form einzig bekannte Rundreise-Brief Weltraum-Erde-Weltraum-Erde (Los 6296), noch dazu zwischen zwei verschiedenen Raumstationen, mit Inhalt und „irdischem“ R-Zettel. Der Brief von Waleri Tokarew wurde an den befreundeten Kommandeur der MIR, Victor Afanassjew mit ISS-Bordstempel, am 6. Juni 1999 zur Erde befördert, dann am 15. Juni 1999 per US-Einschreiben von Nassau via Jamaica nach Russland mit allen Stempeln weitergeleitet. Sodann wurde der Beleg am 16. Juli 1999 per Progress M42 wieder in den Weltraum geschossen, mit MIR Bordstempel und nach über einem Monat erneutem Aufenthalt im All kam er am 28. August 1999 an Bord der Sojus TM-29 endgültig wieder zurück zur Erde. Ein absolutes Ausnahmestück der Weltraumpost, das für 50 000 Euro unter den Hammer kommt.
Alle weiteren Lose und Informationen zur 158. Felzmann-Auktion (7.–11.3.2017) finden Interessenten im aktuellen Auktionskatalog und im Internet unter: www.felzmann.de. Das Auktionshaus Felzmann hat der Thematik „Weltraumpost“ eine eigene Online-Rubrik gewidmet, die man unter www.felzmann.de/weltraumpost einsehen kann.