Exzellente Marineschiffspost und Sperati-Fälschungen
(wm) Es sind zwar nur 125 Lose, die Andreas Schlegel bei seiner 22. Auktion (14.–16. Mai 2018) in Berlin zum Thema Marineschiffspost 18./19. Jahrhundert anbietet, aber die haben es in sich. Denn der überschaubare Bestand präsentiert Briefe der britischen Marien ab 1761, der französischen Marine ab 1733, der US-Marine ab 1841 sowie der Marie anderer Länder wie Niederland, Russland und Spanien. Ein Beleg schöner wie der andere.
Vergleichbares könnte man sicherlich auch über die 285 Lose sagen, mit denen eine Sperati-Fälschungskollektion aufgelöst wird. Eigentlich braucht man diesen Meister der Faksimile-Kunst heute kaum vorzustellen, dennoch wird der Interessent vielleicht die Kurzbiografie über Sperati, geschrieben von Wolfgang Maassen, zu schätzen wissen. Die einzelnen Faksimiles noch mehr, die günstig zu Preisen ab 60 Euro ausgerufen werden. Natürlich gibt es auch zahlreiche Stücke zu Preisen oberhalb von 100 Euro, häufig von Sperati selbst signierte Einzelabzüge seiner „Kunstwerke“. Und wer ein Kehrdruckpaar der 1 Kr. schwarz von Bayern 1849 besitzen will, ist mit einem Ausruf von 300 Euro gebeten, diesen Ansatz noch zu erhöhen. Ebenso ungewöhnlich ist das letzte Los, mit dem eines der wenigen bekannten Exemplare (Schlegel spricht von drei) des Manuskriptes „Comment j’ai fabriqué mes timbres d’art“ angeboten wird, in dem Sperati seine Produktion näher und erstmalig beschrieb. Das Werk ist bekannt, aber so gut wie nie zu haben, deshalb auch mit 800 Euro Ausruf platziert. Man darf auf die Ergebnisse gespannt sein.