Der BDPh als Katalogherausgeber?

(wm) Wer erinnert sich noch? Im Juni 1947 brachte der Bund Deutscher Philatelisten (Britische Zone) e.V. ein kleines unscheinbares und auf schlechtes holzhaltiges Papier gedrucktes Werk mit der Überschrift „Deutschland“ heraus. Übrigens unterstützt von den damaligen zwei Händlerverbände resp. deren Vorsitzenden Franz Husemann (Briefmarken-Händler-Verband) und Paul Hartung (Gemeinschaft der Briefmarkenhändler). Für den BDPh zeichnete der Bundesvorsitzende Richard Renner. Gemeinsam gaben sie ihrer Hoffnung Ausdruck, dass mit diesem Katalogverzeichnis die Rückkehr zu geordneten Zuständen in der Philatelie wieder möglich werden könnte. Inhaltlich bot der Katalog auf seinen 64 DIN A5-Seiten Notierungen und einzelne Abbildungen für die Ausgaben ab 1. Januar 1872 des Deutschen Reiches. Zu den Ausgaben von 1933–1945 gab es die Vorbemerkung: „Ab Nr. 494 bis Nr. 908 dürfen auf Grund des Kontrollratsgesetzes Nr. 48 seit dem 10. April 1847 weder gekauft, verkauft, getauscht oder ausgestellt werden. Es unterbleibt daher für diese Marken die Aufnahme von Abbildungen und Preisen.“ Demgegenüber dürften die damaligen Sammler die bereits recht ordentliche Katalogisierung der Nachkriegs-Zonen- und Lokalausgaben begrüßt haben. Nützlich war der Katalog allemal. Ein Abgabe- bzw. Verkaufspreis des Kataloges war nicht ersichtlich. Erst einige Jahre später übernahmen dann wieder MICHEL & Co. das Ruder im Katalogwesen. Der BDPh-Katalog hatte ausgedient.