Berliner Philatelisten-Klub feierte sein 130-jähriges Bestehen

BPhK_Festschrift2018_wm(wm) Am 10. Mai 2018 hieß der Präsident des Berliner Philatelisten-Klubs von 1888 e.V., Michael Ehrig, über 50 Gäste im Museum für Kommunikation in Berlin willkommen. Anlass war nicht nur die 130. Wiederkehr des Stiftungsfestes dieses Traditionsvereins, sondern auch der 70. Jahrestag der Wiedergründung nach Aufhebung des durch die Alliierten 1945 erlassenen Vereinsverbotes. Hatte man 2013 unter der Regie des damaligen Vereinsvorsitzenden Wolfgang Bauer eine einmalige mehrtägige Schau internationaler Philatelie – zusammen mit den Gästen vom New Yorker Collectors Club und der Londoner Royal Philatelic Society mit großer Raritätenausstellung im Museum gefeiert, war dieses Mal („130“ ist im Vergleich zu „125“ eine nicht ganz so „runde“ Zahl) bewusst der Rahmen etwas bescheidender gewählt worden. Aber – typisch für den Klub – bestand die Feier wie gewohnt aus einem guten Mix niveauvoller Philatelie und den immer in mehrjährigen Jahresabständen verliehenen Lindenberg-Medaillen, dieses Mal für die Jahre 2015 bis 2018.

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Foto: Erwartungsvolle Gäste bei der Festveranstaltung zum 130-jährigen Bestehen des Berliner Philatelisten-Klubs. (Vorlage: Wolfgang Maassen)

Arnim Knapp präsentierte die Geschichte des legendären „Sachsen-Dreierbogens“, Prof. Dr. Reinhard Krüger die Entstehungsgeschichte und Verbreitung der Rohrpost sowie Wolfgang Maassen aktuelle Probleme der Konservierung und Bewahrung von wertvollem philatelistischen Material unter „falschen“ Folien-Schutzblatthüllen. Der die Powerpoint-Dateien anzeigende Beamer mochte seine technischen Probleme haben, die Referenten bekamen dies bestens in den Griff, so dass – gestärkt durch einen Imbiss – der Verleihung der Lindenberg-Medaillen nichts im Wege stand.

Die Medaille für 2015 ging an den international renommierten Sachsen-Spezialisten Arnim Knapp, die für 2016 an den bedeutenden belgischen Postgeschichtler Leo de Clercq und die Auszeichnung für das Jahr 2017 erhielt Wolfgang Bauer, der langjährige frühere Berliner Klubvorsitzende (20 Jahre leitete er den Verein bis 2017), der gleichzeitig als namhafter Griechenland-Spezialist international unterwegs ist. Überraschend wurde die Lindenberg-Medaille für 2018 gleich zweimal verliehen, nämlich an zwei weithin bekannte deutsche Berufsphilatelisten, Karlfried Krauß und Karl-Albert Louis, die sich als Preußen- und Großbritannien-Forscher ebenso einen Namen gemacht haben wie als Mitinhaber für die Philatelie bedeutender Auktionsunternehmen. Der Beifall war groß und zeigte, dass das Lindenberg-Kuratorium auch in diesem Jahr die als „Nobelpreis der Philatelie“ bezeichnete älteste philatelistische Auszeichnung für „außergewöhnliche Leistungen auf dem Gebiet der philatelistischen Forschung“ an würdige Preisträger verliehen hat.

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Foto: Klubvorsitzender Klaus Ehrig (rechts) und die Lindenberg-Preisträger (v.l.): Arnim Knapp, Wolfgang Bauer, Leo de Clercq, Karl Louis und Karlfried Krauß.

Dazu passend gab es für alle Gäste eine vom Phil*Creativ Verlag unter der Redaktionsleitung von Wolfgang Maassen verantwortete und von Claudia Maassen perfekt gestaltete Festschrift, die mit ihrem Inhalt – Rückblicke auf die frühe Berliner Philatelie, Einblicke in die vielfältigen Sammelthemen seiner Mitglieder – Forschung vom Feinsten vereinte. Die Festschrift (ca. 112 Seiten, Großformat, in Farbe, Hardcover) ist zum Preis von 25 Euro bei der Geschäftsstelle des Klubs, Tel. 0 30/825 44 51, E-Mail: berliner-philatelisten-klub@gmx.de in kleiner Zahl noch zu beziehen.