„Wider die Zerstörung in der Philatelie“: Berliner Auktionshaus Schlegel fördert die „Bewahrung philatelistischer Schätze”

K1024_Ratgeber12_Ti_RGB(wm) Bei der 130-Jahr-Feier des Berliner Philatelisten-Klubs am 10. Mai 2018 gab der Vereinspräsident Michael Ehrig in Anwesenheit von Andreas Schlegel bekannt, dass dessen Auktionshaus eine Sonderausgabe der im Titel genannten Schrift von Wolfgang Maassen auflegt, die für Kunden des Hauses bereit stehen wird. Damit, so Maassen, der zuvor einen Vortrag zum gleichnamigen Thema gehalten hatte, engagiert sich – abgesehen von Peter Feuser, der Ähnliches mit einer eigenen Publikation vor Jahren bereits getan hatte – zum ersten Mal ein deutscher Auktionator mit einer umfangreicheren 50-Seiten-Informationsschrift, in der nicht nur die möglichen Schäden unter PVC-Hüllenaufbewahrung näher beschrieben, sondern auch Bezugsquellen für als unschädlich geltendes Material detailliert aufgewiesen werden.

In seinem Vortrag hatte Maassen betont, dass er es mit Blick auf den Auktionsmarkt wenig nachvollziehen könne, dass Versteigerer aus Eigeninteresse nicht mehr als bisher tun. Nur vereinzelt anzutreffende kleingedruckte Hinweise wie „dass die von uns verwendeten Kunststoffhüllen … nicht zur dauerhaften Aufbewahrung geeignet sind“ und dass Kunden „die Belege nach Erwerb aus den Hüllen nehmen“ sollten, seien nicht zielführend, weil sie selten gelesen und noch weniger beachtet würden. Es gäbe durchaus alternative und als unbedenklich geltende Möglichkeiten der Auslieferung von wertvollem Briefmarkenmaterial und gerade Auktionatoren, die naturgemäß ein Interesse haben, nicht nur gutes Material wieder zu verkaufen, sondern dieses später auch im ursprünglichen Zustand wieder zurückzukaufen oder erneut anzubieten, seien hier gefordert. Schlegels Schritt sei ein begrüßenswerter Anfang, der allerdings andere, auch Verbände, nicht aus der ständigen Verpflichtung nehme. Beim Bundesverband Deutscher Briefmarkenversteigerer findet man Warnhinweise auf der Internetseite www.bdb.net in der Rubrik „BDB-news“ (allerdings nur, wenn man ganz nach unten scrollt) und beim Bund Philatelistischer Prüfer BPP auf www.bpp.de (Rubrik Wissen/Folienproblematik). Dessen Verbandspräsident, Christian Geigle, hatte sich auch mit Vorträgen zum Thema engagiert und er stellte Wolfgang Maassen Aufsehen erregende Vergleichsbilder für dessen Vorträge zur Verfügung.