Zum Gedenken an Jürgen Grobe
(wm/pcp) „Ein langer, erfüllter Lebensweg mit glücklichen Ehejahren und großer Fürsorge für seine Familie ist vollendet.“ So die Zeilen, die auf der Todesanzeige stehen, die Grobes Frau Christa und ihre Familie versandt haben. Jürgen Grobe (* 14. Dezember 1925 in Hannover) starb am 26. August 2021 nach langer Krankheit.
Jürgen Grobe war der Sohn des legendären Auktionators Hans Grobe, der 1920 in Hannover ein Briefmarkengeschäft eröffnet hatte und im Februar 1921 seine erste Versteigerung durchführte. Sein Sohn hatte ursprünglich Zoologie studieren wollen und seine Interessen galten der Aquaristik, aber die familiären Verhältnisse sorgten für eine andere Orientierung im väterlichen Geschäft, wo er ab 1945 eine Lehre ablegte. Danach wurde er Mitarbeiter in der Firma, 1959 Teilhaber. Im gleichen Jahr trat Christa Braun als kaufm. Lehrling in die Firma ein, die Jahre später seine Frau wurde. Jürgen Grobe war ebenso wie sein Vater Hans zuständig für Auktionseinlieferungen, Beschreibungen und Qualitätsprüfungen, behielt aber seine Hobbyvorlieben bei. Er schrieb Bücher zur Seewasser-Aquaristik und war auch viele Jahre Präsident eines Aquarianer-Verbandes. Davon abgesehen, auch seit 1959 im Berliner Philatelisten-Klub.
Gemeinsam mit Vater und seiner Frau Christa wurde die Familie zu einem Aushängeschild der deutschen Philatelie. Jürgen Grobe gab auch den seit 34 Jahren erscheinenden DNK-Katalog erneut heraus, der nach dem Krieg Auflagen bis zu 100.000 Exemplaren erreichte. Nach mehr als 70jähriger Arbeit in der Branche (!) zog sich Vater Hans mit seinem Sohn Jürgen und seiner Schwiegertochter Christa Grobe am 1. April 1991 nach 201 Versteigerungen aus dem Geschäft und Auktionshaus zurück. Der traditionsreiche DNK-Katalog wurde von der Fa. Leuchtturm in Geesthacht übernommen, die Auktionsfirma übernahmen zum 1. Juli 1991 Volker und Gerd Lange, Inhaber des ebenfalls in Hannover ansässigen Auktionshauses INTERPHILA Schöpke & Lange, die das einst weltweit angesehene Haus allerdings nicht mehr lange auf vormaligen Niveau halten konnten. Heute ist der Name Grobe Geschichte, aber eine Geschichte, die unvergessen bleiben wird. Ein Leben hat sich erfüllt. Das Mitgefühl vieler gilt seiner Frau Christa und ihren Kindern, Enkeln und Urenkeln.