Vorbericht 339. Auktion SCHWANKE/Hamburg. Teil 2 (Deutschland)

„Reif für die Insel“? Das ist die Frage, die der bekannte Hamburger Auktionator Kunden stellt, die sich für die Lose seiner kommenden Auktion vom 8.-9.Februar 2013 interessieren. Diese zu beantworten fällt sicherlich leichter, wenn man einmal einen Blick in das Angebot wirft. Dieses Mal in das umfangreiche Deutschland-Angebot.
(hjs) Selten angeboten werden die Telegraphenmarken von BAYERN. Ein kompletter Satz der ersten Ausgabe (Mi.Nr. 1-8) startet mit € 3000.-.
HAMBURG ist mit fast allen Spitzenwerten in tadellos geprüften und attestierten Stücken vertreten, auch gibt es eine kleine Abteilung zur Hamburger Strassenbahnpost, darunter ein Feldpostbrief aus dem 2.Weltkrieg. Feldpost war portofrei, aber die Strassenbahngebühr (5 Pfennig) musste bezahlt werden; derartige Poststück sind selten zu finden (€ 150.-).
Haben Sie je von HELGOLÄNDER FLASCHENPOST gehört? Dies ist durchaus kein Scherz. Im Jahre 1904 wurden im Rahmen der NORTH SEA INVESTIGATIONS „Untersuchungen über Meeresströmungen“ vorgenommen und dazu Flaschenposten in der Nordsee vor Helgoland ausgesetzt. Die gefundenen Karten sollten dann beim nächsten Postamt aufgegeben und zurückgesandt werden. Ein solches Stück, das  am „19.Juli 1904 an der Westküste Sylt, Rantum“, gefunden wurde und unfrei retourniert wurde, kann Schwanke  anbieten, es ist in dieser Form sicher ein Unikat – Schätzpreis € 2500.-. Fast schon „normal“ dagegen ist eine Briefrarität von WÜRTTEMBERG: der Vierring-Versuchsstempel von „Tübingen“ soll € 2500.- kosten.
DEUTSCHES REICH: Hier gelangen weitere bedeutende Teile einer umfangreichen Sammlung „Brustschilde“ zum Angebot. Gefallen werden neben ca. 25 ausgesuchten Losen „Hufeisenstempel“  auch seltene Frankaturen (wie Mi.Nr. 24 als Einzelfrankatur, € 1250.-) oder ausgesucht hübsche Entwertungen.
Probedrucke, Abarten und Besonderheiten finden sich im anschließenden Teil ab den Reichspostausgaben, auch der Infla-Bereich bietet Rares, z.B. das „Hitler-Provisorium“ (Mi.Nr. 331 a) gleich per vier Stück auf schönem Briefstück (€ 5000.-), und natürlich sind die sogenannten Standard-Ausgaben allesamt im Angebot vorhanden.
DT. KOLONIEN und DT.GEBIETE bieten einige Seltenheiten und postgeschichtlich Interessantes, z.B. von Karolinen die Mi.Nr. 7v auf Karte nach Köln € 2000.-), Sudeten/Reichenberg-Maffersdorf Mi.Nr. 1 auf Briefstück (nur 5 Stück bekannt, Taxe € 2500.-), Feldpostausgaben, dabei die seltene Mi.Nr. 8A sauber ungebraucht (€ 2000.-) und last but not least Propaganda-Fälschungen mit der guten „Frank“-Marke (Mi.Nr. 33, als Randstück € 1500.-).
Im Deutschland-Teil nach 1945 fällt eine Sammlung WEST-BERLIN ins Auge, die ausgabenweise aufgelöst wurden. Darin sind insbesondere seltene Frankaturen, Abarten, Paare der Dauerserien usw. enthalten; darunter die erste Markenausgaben (Mi.Nr. 1-20) mit 100 Belegen, u.a. einem Magistratsbrief vom 15.8.45 (€ 5000.-), Berliner Bauten (Mi.Nr. 42-60) spezialisiert mit Rohrpost, Zusammendrucken, Markenheftchen etc. (€ 4500.-) oder ein gestempelter Block 1, der gleich beide im „Michel“ gelisteten Abarten (I und II) aufweist (€ 1200.-).