Trauer um Reiner Wyszomirski
(wm) Der Langener Vollbut-Philatelist und langjähriger Vorstand des Bundes Deutscher Philatelisten e.V. starb wenige Wochen vor Vollendung seines 83. Lebensjahres in der Nacht zum 24. März 2016 an den Folgen einer Speiseröhrenkrebs-Erkrankung.
Wyszomirski wurde am 7. April 1933 in Königsberg geboren. Nach gelungener Flucht 1945 ließ er sich mit seinen Eltern und Geschwistern in Frankfurt am Main nieder und wurde später in Langen sesshaft. Von Beruf war er Kaufmann und lange Jahre in leitender Position eines großen hessischen Wohnungsunternehmen tätig. Über viele Jahre engagiertes Mitglied der SPD in Langen nahm er politische Aufgaben und Ämter wahr. Sammler war Wyszomirski bereits seit dem 6. Lebensjahr. Später wurde er Mitorganisator und Pressebeauftragter der NAPOSTA 1978 und der NAPOSTA/IPHLA 1989 Frankfurt sowie der Sonderschau 1. Jahrestag Deutsche Einheit 1991 im Bundeskanzleramt und vieler anderer BDPh-Sonderschauen.
Als Sammler galt seine Liebe dem aktuellen Zeitgeschehen und dessen Widerspiegelung in der Philatelie, besonders aber dem Sammelgebiet Berlin nach 1945. Wyszomirski engagierte sich über Jahrzehnte in Vereinen, Verbänden und Gremien. Er war Mitglied im BSV Langen (seit 1974 Vorsitzender), in der Forschungsgemeinschaft Berlin (1976–1994 stellv. Vorsitzender, Mai 1994–2014 Vorsitzender), im Verein für Briefmarkenkunde 1878 Frankfurt (seit 1994 stellv. Vorsitzender, 1997–2013 Vorsitzender), in der ArGe Frankfurter BSV (stellv. Vorsitzender). Außerdem im BDPh (1978–1988 Bundesstellenleiter Öffentlichkeitsarbeit, 1988–1991 Vorstandsmitglied, erneut von 1997–2005), im Kunstbeirat der Deutschen Bundespost (1985–1995), im Consilium Philatelicum (seit 1992).
Auch als Aussteller machte er sich einen Namen. Mit dem Exponat „Berlin nach 1945“ erreichte er u. a. dreimal Gold auf Internationalen Ausstellungen. Mit der Sammlung „Brandenburger Tor“ errang er vielfache Beachtung.
Für seine Verdienste wurde Wyszomirski mehrfach geehrt: 1982 mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen, 1983 mit der Richard-Renner-Medaille, 1983 mit der BDPh-Verdienstnadel in Vermeil und 2005 in Gold. 1985 erhielt er die Verdienstmedaille in Silber des LV Hessen, 1995 den Aloys-Wilhelm-Bögershausen-Preis. 1992 wurde er ins Consilium Philatelicum des BDPh berufen, 2003 Ehrenmitglied des LV Saar und 2004 mit der Hans-Wagner-Medaille ausgezeichnet.
Mit Wyszomirski verlor der BDPh einen seiner profiliertesten Macher aus der Ära des früheren Verbands- und heutigen Ehrenpräsidenten Dr. Heinz Jaeger, der über Jahrzehnte die Verbandspolitik des BDPh mitgestaltet hat.