Sensationelle Ergebnisse bei Versteigerung der ersten Teils der Hugo Goeggel-Sammlung

Über 30 anwesende Bieter trauten bei der am 27. Februar versteigerten Sammlung Hugo Goeggels (Teil 1: Brasilien – Kolumbien – Ekuador) ihren Augen nicht. Zahlreiche Interessenten waren extra aus Brasilien, Argentinien und anderen Ländern angereist, um vielleicht bei der Auflösung dieser Grand-Prix-Sammlungen den ersten Zugriff zu haben – und sahen sich vielfach enttäuscht. Denn sie boten gegen eine starke Konkurrenz, die im Internet die Auktion verfolgte und gerade bei dem ersten Brasilien-Teil kaum für möglich gehaltene Ergebnisse erzielten. Die Ausrufpreise einzelner „Ochsenaugen“, der ersten Briefmarken Brasiliens von 1843, mit teils seltenen, meist bemerkenswert schönen Abstempelungen gingen in der Regel zum vier- bis fünffachen Preis weg. Nicht selten erreichten sie Zuschläge bis zum zehnfachen Ausruf und selbst das Spitzenlos, der legendäre Zwischensteg-Viererblock der 30 Reis-Marke (MiNr. 1), eine Weltrarität, wurde von drei Bietern von 200 000 CHF um 50 Prozent höher auf 300 000 CHF gesteigert. Jedes Los der Brasilien-Auktion wurde verkauft, eine Reihe gingen auch an einen bekannten deutschen Sammler, der sich diesem reizvollen Sammelgebiet neu verschrieben hat.
Bei Ekuador ging das kleinere und mittlere Material der ersten Ausgaben recht gut, es blieben allerdings einige Spitzenstücke liegen. Deutlich stärker liefen die Erstausgaben und die Belege der Vormarkenzeit von Kolumbien. Zur Hochform liefen die Bieter erneut bei der Goeggel-Sammlung „Kolumbien Luftpost“ auf: Auch für die Lose dieses Sammlungsteils (seltene Erstflugbelege) wurden enorme Preise, nämlich bis zum Vierfachen des Ausrufes, erzielt. SCADTA war noch besser gefragt und wohl selten dürfte man als erfahrener Auktionsbesucher erlebt haben, dass ein mit 500 CHF angesetztes Los auf 7 500 stieg oder ein ungebrauchter Satz der SCADTA-Marken von 1923 mit Aufdruck „BR.“ (Brasilien) von 150 auf 3 200 CHF. Selbst Experten wie der bekannte englische Händler Brian Moorhouse schüttelten ungläubig den Kopf. Der erste Teil dieser Goeggel-Sammlungen war ein sehenswerter Erfolg und man darf gespannt sein, ob die späteren Teile dieser Sammlungen auf ähnliche Resonanz stoßen.