Royaler Glanz und eine perfekte Show: Die STOCKHOLMIA 2019 war eine exzellente Werbung für weltweite Spitzenphilatelie
(wm) Sollte es eine Internationale Briefmarken-Ausstellung geben, die es verdient hätte, in das Guiness-Buch der Rekorde aufgenommen zu werden, dann dürfte die STOCKHOLMIA 2019 – sie fand vom 29. Mai bis 2. Juni 2019 in Schwedens Hauptstadt statt – mit in den erlesenen Kreis der Bewerber gehören. Was die vielen tausend Besucher aus aller Welt dort erlebten und zu sehen bekamen, war kaum vergleichbar. Bereits die beiden umfangreichen, fast 800 Seiten starken Kataloge hatten seit April einen Vorgeschmack geboten auf das, was einen erwartete. Zahllose Parallelveranstaltungen, Seminare, Meetings und eine Akademie für Autoren machten dem interessierten Besucher die Wahl nicht leicht.
König Carl XVI. Gustaf von Schweden – hier im Gespräch mit Karl Louis (Global Philatelic Network) – eröffnete persönlich die STOCKHOLMIA 2019 am 29. Mai 2019. Links im Bild: Organisationsleiter Jonas Hällström. Foto: STOCKHOLMIA
Im Mittelpunkt dieser Jubiläumsfeier zum 150jährigen Bestehen der Royal Philatelic Society London standen aber fast 300 Exponate (darunter mehr als 100 Literaturexponate), die von einer erstklassigen Jury zu bewerten waren. Allein die Vergabe von 70 Großgold- und 96 Gold-Medaillen bewies, was für ein einmaliges Niveau an Kollektionen zu bewundern war. Hinzu kamen die zahlreichen Exponate außer Wettbewerb, die es ebenfalls kaum an Niveau vermissen ließen. Wohl kaum einer dürfte allein die 27.232 Seiten aller Exponate gesehen haben; dafür reichte einfach die Zeit nicht.
Schlangen vor dem Zugang zur Registrierung waren nichts Ungewöhnliches. Foto: STOCKHOLMIA
Deutschland war zwar in der 27-köpfigen Jury nur mit Damian Läge (für Thematik) vertreten, erreichte dafür aber in der Bewertung „Best in Classes“ gleich zweimal die Spitzenposition: Ralph Ebner mit einem Fiskalmarken- und Joachim Maas mit einem Thematik-Exponat, Ebenso herausragend war die Literaturklasse, die im Vergleich der Anzahl aller vergebenen Medaillen den dritten Rang – nach Postgeschichte und traditioneller Klasse – belegte. Am Abend des 1. Juni entschied sich beim Palmarès im eindrucksvollen Stockholmer Vasa-Museum – mehr als 730 Gäste (!) aus aller Welt nahmen an diesem Festabend teil –, wem der „Große Preis“ der STOCKHOLMIA 2019 in geheimer Wahl der Jury zugesprochen wurde. Gebannt verfolgten die Besucher an mehreren Großbildschirmen die Wahlprozedur: Der „Grand Award“, gestiftet vom Global Philatelic Network, wurde von deren Geschäftsführern Dieter Michelson und Karl Louis an Daniel Ryterband aus den USA für sein Exponat „A Country Divided: Effects of the American Civil War on the Mails“ überreicht.
Einen Tag später endete eine perfekt und mit großem Aufwand inszenierte Schau der Weltphilatelie, die dank zahlreicher Sonderpublikationen, einer einmaligen Schatzkammer, dem Court of Honour, und vielem anderen unvergessen bleiben wird.