NEU ERSCHIENEN: Caroline Doka: Carl Durheim. Eine Berner Geschichte

(wm-pcp) Jedem Altschweiz-Philatelisten ist der Name Carl Durheim vertraut, denn dieser war der Schöpfer der Orts-Post-, Post-Locale- und Rayon-Marken. Dabei waren für den Berner die Briefmarken und deren Druck vor 175 Jahren nur eine überschaubare Episode seines bewegten Lebens, was diese von der Journalistin Caroline Doka in Zusammenarbeit mit dem Philatelisten Jean-Paul Bach umfangreich recherchierte und in Wort und Bild ansprechend sowie professionell umgesetzte Biografie deutlich werden lässt.

Durheim begegnet dabei dem Leser nicht nur als Lithograf, sondern auch als Fotograf, der zum Pionier dieses Genre nicht nur in Bern, sondern der ganzen Schweiz wurde. So entstand eine packende, eine absolut ungewöhnliche Biografie, die einmal nicht die Briefmarken, sondern die Menschen in den Vordergrund stellt und das Geschehen wie in einem Theaterstück in zwölf Akten vorbeiziehen lässt. Doka und Bach hatten dabei das Glück, Isabelle Durheim, der letzten direkten Nachfahrin mit diesem Namen in der Schweiz zu begegnen, die den Familiennachlass bewahrt und pflegt. So kamen zahllose kleine Geschichten, aber auch ebenso viele Fotos, Bilder und Gemälde an den Tag, die dem wirklichen Menschen Durheim näherkommen, als dies bisher jemals nur ansatzweise der Fall gewesen ist.

Was die Biografie auszeichnet, ist nicht nur dieses erstaunliche Quellenmaterial, nein, es ist auch der weite Bogen, den Doka und Bach ziehen. Sie lassen nicht nur Durheim zu Wort kommen, sondern auch die Menschen und die Umgebung, in der dieser sich zum genialen Fotopionier entwickelte, zeigen das Umfeld wie in einer Art „social philately“ auf (bei weitem nicht nur mit Stammbäumen!), halten aber auch in zwölf Interviews mit Zeitgenossen und Persönlichkeiten früher wie heute den „Zeitgeist“ fest. Die Art und Weise, wie beide Autoren dies schaffen, ist beeindruckend, geradezu faszinierend, denn hier weicht jedes Kapitel von den üblichen, nicht selten langweiligen Biografien ab. Dieses Buch ist lesenswert und uneingeschränkt zu empfehlen, auch und gerade all denjenigen, die mit Philatelie vielleicht wenig anfangen können. Dafür sorgte nicht zuletzt die Schweizer Stiftung zur Förderung der Philatelie in Basel, der damit ein großer Wurf gelungen ist.

Format 24 x 30,5 cm, 333 Seiten, gefalzte Stammbaum-Karte im Plastikschuber, Hardcover. ISBN 978-3-9526050-6-6. VP: CHF 79.50 / plus Porto. Bestellung per E-Mail: info@philatelie-stiftung.ch – Postadresse : Stiftung zur Förderung der Philatelie, Schöllenenstrasse 2, 4054 Basel