MICHEL Südwest-Europa 2017 (EK 2)
(wm) Die 102. Ausgabe dieses „Klassikers“ bringt es immerhin auf 1 504 Seiten, was vielleicht ahnen lässt, dass man auch mit diesem Katalog künftig irgendwann an Grenzen stoßen wird, eine Neuaufteilung also abzusehen ist. Die circa 17 000 Markenabbildungen sind nahezu alle in Farbe, was durchaus zu begrüßen ist ebenso wie der stabile Hardcovereinband, den es seit einigen Jahren gibt.
Neue Bewertungen findet man bei vielen Gebieten, die meisten wahrscheinlich bei Frankreich. Weiterer Schwerpunkt der Bewertungsänderungen ist Portugal ab etwa 1930 einschließlich seiner „Nebengebiete“ Azoren und Madeira. Zu den Höhepunkten der Preisbearbeitung – diese Beispiele hob die MICHEL-Redaktion besonders hervor – zählen z. B. eine anfangs übersehene Freimarke Monacos von 2007, die auf sage und schreibe 100 Euro kletterte, und ein portugiesischer Zierfeld-Kleinbogen, für den 650 Euro anzusetzen waren.
Auch bei den Beschreibungstexten hat sich einiges getan: So wurden z.B. Ausgabedaten bei Andorra (Frz. Post) und Auflagezahlen bei Portugal eingefügt, bei den Ausgaben Monacos bis 1914 finden sich jetzt auch Briefbewertungen und die Erfassung der portugiesischen Zierfelder ab 2007 wurde vervollständigt. So manch einer mag sich fragen, ob das Beispiel der Briefbewertungen klassischer Ausgaben Monacos ein neuer Trend ist, diese Europa-Kataloge für Sammler noch nützlicher zu machen. Wünschenswert wäre es zweifelsohne, wenngleich dadurch generell der Umfang weiter ansteigen dürfte. Zumal allein durch neu aufgenommene Neuheiten der Katalog rund 50 Seiten stärker geworden ist. Für Sammler der Ausgaben von Andorra (franz./span.), Frankreich, Gibraltar, Monaco, Portugal und Spanien ist das 69,80 Euro teure Standardwerk aber ohne Alternative und stets eine Empfehlung wert. Kontakt: www.michel.de