Erinnerungen an Heinz-Otto Vervoort

Vervoort_Heinz_Otto1990_Foto_van_Loo(wm) Wer das Aufblühen der nordrhein-westfälischen Verbandsphilatelie in den 1970er- und 1980er-Jahren miterlebte, kam an einem Namen nicht vorbei: Heinz-Otto Vervoort aus Lüdenscheid. Er – geboren 1945 – starb am 4. September 2017 in Lünen, gut ein halbes Jahr, nachdem ihm seine Frau (geb. am 22. September 1946) am 16. Januar 2017 bereits vorausgegangen war.

In Lüdenscheid war er als Lehrer und später als Leiter einer Hauptschule viele Jahre aktiv. Seine Frau und er waren begeisterte Sammler. Er hatte sich seit Beginn der 1970er-Jahre als Leiter einer Jugendgruppe in Lüdenscheid einen Namen gemacht. Mehrere Jugendausstellungen führte er 1973, 1975 und 1977 bereits erfolgreich durch, die letztgenannte sogar als eine erste Deutsch-Polnische Bilaterale Ausstellung der Jugend. 1975 wurde er Vorsitzender der Deutschen Philatelisten-Jugend, die er zu zur Blüte führte. Mit seiner Frau verantwortete er über viele Jahre die Zeitschrift „Junge Sammler“, 1984 erschien in ihrem Verlag der DPhJ in Lüdenscheid eine weithin verbreitete Broschüre mit dem Titel „Fälschungen“. Ihr gemeinsamer größter Erfolg war und blieb aber die erste und bis heute einzige in Deutschland durchgeführte Weltausstellung der Deutschen Philatelisten-Jugend 1990 in Düsseldorf. Ein Jahr später trat er als DPhJ-Vorsitzender zurück, auch weil ihm Unklarheiten bei der finanziellen Abwicklung unterstellt wurden. Geklärt wurden diese nie.  Zwar wurde er danach zum Ehrenvorsitzenden der DPhJ ernannt (er hatte zuvor auch lange Jahre in der FIP-Jugendkommission mitgewirkt), aber er wandte sich in späteren Jahren mehr und mehr seiner Liebe zu Theater und Film zu. So sah man ihn ab dem 19. Mai 2005 in der ZDF-Serie „Die harte Schule der 50er-Jahre“ und in anderen Stücken. Am 4. Oktober 2012 wurden seine Frau und er für 40-jährige Mitgliedschaft in der CDU geehrt. Der BDPh hatte bereits 1985 Vervoort mit der Goldenen Verdienstnadel ausgezeichnet.

Bildvorlage: Wilhelm van Loo