Eine Vision für die Zukunft der Philatelie
(wm) 2016 fragten sich viele Vereine, Verbände und andere Gruppierungen, wie denn die Zukunft der Philatelie angesichts bekannter Probleme aussehen möge. Die Frage nach dem „Quo vadis“ wurde mehrfach publikumswirksam gestellt, so z.B. bei der Ausstellung in Heidelberg im Juli 2016 oder mit Blick auf die sog. „high level philately“ bei einer Jahrestagung der Europäischen Akademie der Philatelie Anfang November 2016 in Venedig.
„Hat das Briefmarken sammeln überhaupt noch eine Zukunft?“ Diese Frage stellte die erste deutsche Briefmarkenzeitschrift, das „Magazin für Briefmarken-Sammler“, bereits am 1. Juli 1863! Seitdem wird diese Frage in der ein oder anderen Form immer wieder gestellt. In den letzten Jahren mit zunehmend größerer Skepsis. Angesichts der seitdem, zumal in den letzten Jahren, gewachsenen Verunsicherung, sei gerne eine Antwort von Albert Friedemann, dem legendären Forscher und Experten der Kolonialphilatelie, aus dem Jahr 1929 wiedergegeben, der sich damals zum Problem wie folgt äußerte:
„Das Briefmarkensammeln wird so lange eine gute Zukunft haben, als es überhaupt noch Briefmarken gibt und sich noch immer Personen finden, welche nicht etwa nur des Gewinnes halber, sondern aus reiner Liebe zum Briefmarkensammeln sich damit befassen, Personen, welche sich allein an der Freude, die die Beschäftigung mit Briefmarken gewähren kann, genügen lassen und welche die beim Briefmarkensammeln erlebte Freude als Gewinn für ihr Leben betrachten.“ (aus: Die Basler Taube, Nr. 9/1. Jg., Mai 1929, S. 187)
Das Foto zeigt Albert Friedemann 1924, wie ihn die Bayerische Händler-Zeitung porträtierte. (Vorlage: WM-Archiv)