Derichs/Meiners knackt 2 Millionen-Grenze!
(wm) In der Domstadt Köln ist einmal mehr zufriedenes Lächeln bei Auktionator Roland Meiners, Inhaber des Auktionshauses Dr. Derichs Köln/Berlin, angesagt: Mit einem Umsatz von mehr als zwei Millionen Euro in der zweiten Mai-Woche gelang ihm erneut der Durchbruch zur Spitze deutscher Briefmarken-Auktionen. Allein der sog. MMT-Bestand wurde von 350 000 Euro Ausruf auf rund 600 000 Euro hochgesteigert. Es gab nur 30 Rücklose, was angesichts der Fülle von 600 Losen mehr als bemerkenswert ist. Nur selten dürfte es einmal vorgekommen sein, dass der wahrlich erfahrene Versteigerer das von ihm selbst für eine Auktion angesetzte Zeitlimit zu überschreiten hatte. Dieses Mal war es unvermeidlich, denn die eifrig bietenden Auktionsteilnehmer ließen ihm mit ständig neuen und höheren Geboten keine andere Wahl: Er musste fast eine Stunde überziehen! Käufer wie Einlieferer wird’s gefreut haben, kamen sie doch so zu den Losen ihrer Wahl.
Am 11. Mai stand dann die erste Partie einer auf sieben Einzel-Auktionen angesetzten Versteigerung der Prof.-Franz-Sammlung an. Ohne Nachverkauf, der erfahrungsgemäß auch noch so einiges einbringt, wurden von den 150 wertvollen und exquisiten (übrigens in einem hervorragend aufgemachten Farb-Hardcover-Katalog beschriebenen) Einzellosen 118 zum Preis von 393 110 Euro verkauft. Der Einlieferer dürfte zufrieden gewesen sein, wurden doch seine früheren Einkaufszahlen nicht selten deutlich übertroffen. Geradezu sensationell war das Resultat von Los 1022, einer (nur auf den ersten Blick) „unverdächtig“ erscheinenden 3 Silbergroschen karmin-Marke aus Braunschweig (Mi 12bD), die bereits mit 2 000 Euro angesetzt war – und wie eine Rakete auf 11 500 Euro Zuschlag in schwindelnde Höhen emporstieg!
Für eine altdeutsche Einzelmarke wahrlich ein Traumergebnis, das seine Erklärung nicht nur in dem linienförmigen Durchstich der Marke und deren sauberen Nummernstempel „9“ findet, sondern einfach in der Seltenheit des Exemplares. Diese ließ Roland Meiners bereits in der Beschreibung anklingen: Er habe die Marke in den letzten 25 Jahren noch nie handeln können. Das will angesichts der Breite seines bekannt guten Angebotes etwas heißen und es rief die Experten auf den Plan, die der Rarität gebührende Aufmerksamkeit zollten.
Dass Titel-Abbildungen – in diesem Fall war es ein Preußen-Briefstück mit wunderschönem Stempel KEVELAER 1610 ihren Preis haben, ist bekannt. Die 1 Silbergroschen-Marke mit einem Plattenfehler wurde für nur 150 Euro ausgerufen, war aber einem Liebhaber glatte 2250 Euro wert! Man darf also auf die folgenden Auktionen der Prof.-Franz-Sammlung, die zu einer der bedeutendesten Altdeutschland-Kollektionen gezählt wird, noch sehr gespannt sein.