Christoph Gärtner durchbricht die nächste Schallmauer!

(cw/wm) Ob er es geplant hat, weiß man nicht, wohl aber, dass der bekannte Auktionator nicht ruhen und rasten wollte, bis er eine weitere Guiness-Book-verdächtige Rekordmarke knacken konnte. Denn erstmals werden bei einer Auktion in Deutschland – vielleicht auch weltweit? – über 40 000 Lose bei seiner Auktion vom 10.–11. und 16.–20. Oktober 2017 auf einmal angeboten.

Er selbst ist auf jeden Fall von seinem Rekord überzeugt, bestätigte er doch: „Unsere Herbstauktion wird ein richtiges philatelistisches Feuerwerk und sprengt mit einem Volumen von über 40 000 Losen alle unsere bisherigen Auktionsrekorde.“ Welche enorme Vorbereitung und logistische Leistung hinter solch einem Rekord stecken, zeigen ein paar Zahlen, die das Auktionshaus der Redaktion zur Verfügung stellte: Schon allein die Sichtung, Lagerung und Präsentation des Auktionsangebotes im Auktionshaus Gärtner gestaltete sich zu einem anspruchsvollen logistischen „Tetrisspiel“. 40 005 Auktionslose, darunter 26 953 Einzellose und 13 052 Sammlungen wurden detailliert beschrieben. Insgesamt verwendeten die Gärtner-Experten 1 350 870 Worte bzw. 9 193 667 Zeichen für die Beschreibung des kompletten Auktionsangebotes.

Ein Altdeutschland-Spezialist stellte dabei zunächst mit insgesamt 2 840 Wörtern und 21 532 verwendeten Zeichen einen neue Bestmarke für die umfangreichste Beschreibung eines einzigen philatelistischen Loses auf. Bei dem Los handelt es sich um die Zusammenstellung von vier außergewöhnlichen Dokumenten zur frühesten Verwendung von Postwertzeichen in Deutschland. Jedes einzelne dieser Unikate, darunter einer der wichtigsten Auslandsbriefe der klassischen Philatelie weltweit von 1850, ist an sich schon eine Sensation. Doch als Ensemble ergänzen sie sich und steigern noch ihre einzigartige Bedeutung.

Später übernahm die Abteilung Ansichtskarten mit 25 853 Zeichen die Spitze mit der Sammlung „Russisches Kulturleben im Berlin der 1920er Jahre “, die zusätzlich zu wertvollen Ansichtskarten auch außergewöhnliche Objekte wie Künstlergrafiken, Kunstbücher, Katalog, seltene Original-Pressefoto, Filmplakates und Schallplatten enthält.
Auch die Grafikabteilung stieß in der Disziplin „Scannen“ mit 147 655 Scans von Belegen für 12 Auktionskataloge sowie den Onlinekatalog, in dem auch größere Sammlungen komplett abgebildet werden, ebenfalls in neue Dimensionen vor. 63,7% aller Auktionslose, davon 77,9% aller Einzellose und 34,3% aller Sammlungen sind mit Bildern in den Printkatalogen zu sehen. Im Onlinekatalog sind 99,9 % aller Einzellose abgebildet – mit Sammlungen sind insgesamt 35 712 Lose mit Bild vertreten, was 89,3% aller Auktionslose entspricht.

Es werden Lose aus 2 277 verschiedenen Sammelgebieten angeboten. Unter anderem befinden sich unter den Sammellosen 4 196 Kartons, 3 704 Schachteln, 2 690 Alben, 3 933 Mappen und 315 Taschen. Etliche werden zusätzlich als Großlose auf Paletten, in Schränken, Regalen oder kompletten Räumen übersichtlich präsentiert.
Die Gesamtauflage aller 12 Kataloge beträgt insgesamt 22 500 Exemplare. Davon wurden 18 675 Kataloge direkt von der Druckerei in 107 Länder verschickt (9 713 innerhalb Deutschlands, 4 652 innerhalb Europas und 4 310 außerhalb Europas in alle Welt).
Kann man das noch toppen? Vielleicht durch eine Zahl der Minuten, die alle Katalogleser benötigen, um die voluminösen 12 Auktionskataloge zu studieren! Nur ist diese nicht bekannt, eher schon, wie lange ein Einzelner an Zeit benötigen dürfte, um alle Kataloge wenigstens einmal genauer durchzusehen. Mit einem Tag kommt man da nicht weit!