BDPh-Präsident Uwe Decker’s letztes Editorial in der „philatelie“

(wm) Nachdem Uwe Decker und sein Team bereits vor einigen Tagen bekannt gegeben haben, wegen absehbar mangelnder Unterstützung der Mitgliedsverbände des BDPh, nicht für eine Wiederwahl bereit zu stehen, verabschiedet er sich selbst nun mit einer Art „Paukenschlag“: Mit einem gezielten Angriff – im Internet wurde dies bereits als „Schlammschlacht“ gewertet – gegen den zur Wahl stehenden künftigen Vizepräsidenten des BDPh, Jan Billion. Er kritisiert Billions Kandidatur, da dieser Berufsphilatelist sei (Billion ist Mitglied des APHV), Herausgeber einer eigenen Fachzeitschrift, außerdem Messemacher und -agent, so dass mit dessen künftiger BDPh-Position ein „direkter Wettbewerber in unseren Gremien sitzen“ würde.
Bereits in der Überschrift polarisiert Decker zwischen Ehrenamt und Kommerz, wobei der letztgenannte Begriff in der Regel heute ein allein auf Gewinnerzielung gerichtetes Interesse nahe legen soll. Deckers Einlassung erscheint vielen – dies belegen erste Diskussionen im Internet – als völlig unverständlich und absurd, zumal Jan Billion bereits bei seiner Kandidatur erklärt hatte, sich in keiner Weise um die „philatelie“ zu bewerben, die Decker als Europas auflagenstärkste Fachzeitschrift hinstellt. Zudem ist Billion vielen seit langen Jahren als seriöser Berufsphilatelist bekannt und gilt nicht nur in APHV-, sondern auch in BDPh-Kreisen als absolut integer und verlässlich.
Er war Partner des BDPh bei der IBRA/NAPOSTA 2009, die er als Mitorganisator zu einem großen Erfolg für Handel und Verband führte. Billion verdanken zahllose Arbeitsgemeinschaften des BDPh ihre enge Einbindung in die großen Messen, der BDPh und dessen Verbände weitgehend kostenfreie Messeflächen für Ausstellungen und Stände und ein gutes einvernehmliches Miteinander. Darüber hinaus ist Billion als Projektleiter der Messen in München und Sindelfingen seit Jahren mitverantwortlich für die Gemeinschaftsstände des APHV, welcher deren Flächen zu günstigen Konditionen an interessierte Mitglieder vergibt. Ab dem Jahr 2018 ist auch für die Messe Essen unter seiner Leitung ein solches Projekt in Planung.
Konrad Krämer, bisheriger Bundesstellenleiter Fälschungsbekämpfung und ebenfalls Kandidat für einen neu zu wählenden Vorstand, bekommt ebenfalls sein Fett ab, er habe nämlich seine Meldungen in Billions Zeitschrift und nicht mehr in der „philatelie“ veröffentlicht. Auf Nachfrage erklärte Krämer am 22. August, dies sei deshalb erfolgt, weil die „philatelie“ in diesem Jahr mehrere seiner zugesandten Artikel nicht mehr abgedruckt habe.
BDPh-Präsident Deckers Einlassung werten deshalb auch viele als eine Art Mobbing, wobei man dessen Satz „Die Delegierten jedenfalls werden im Falle seiner Wahl erst merken, was sie verursacht haben, wenn es zu spät ist – nach der Wahl“ – durchaus visionären Charakter beimessen könnte, – sofern man diesen auf Decker selbst bezieht.
Im Sinne bisheriger öffentlicher Auftritte und Einlassungen des scheidenden Präsidenten des BDPh kann man wohl auch diesen als in seiner Art einmalig werten. „Si tacuisses …“ macht die Runde!