BDPh beruft Walter Marchart und Peter Süss in das Consilium Philatelicum
(wm-pcp) Eigentlich war es längst überfällig, den heute 83jährigen Walter Marchart aus Markgröningen ins Consilium des BDPh – einem seit Jahrzehnten aktiven und engagierten Kreis verdienter und besonders erfahrener Philatelisten – zu berufen und damit dessen Lebenswerk zu würdigen. M. ist einer der erfolgreichsten Preisrichter Rang 1 (bis 2012 nahm er bereits über 100 Einsätze national wie international wahr). Er war Ausstellungsleiter von zahlreichen Rang 3- und 2-Ausstellungen, organisierte die Pressearbeit zur NAPOSTA 81 in Stuttgart und zur SÜDPOSTA 87 in Sindelfingen, zudem war er über 20 Jahre lang als Mitarbeiter der Internationalen Briefmarkenbörse Sindelfingen für deren Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Danach blieb er auch weiterhin als Berater und Mitorganisator der Ausstellungen der Sindelfinger Messe verbunden.
Seine eigenen philatelistischen Interessen galten den Ganzsachen, der Vorphilatelie der Schweiz, Alt-Österreich, Württemberg und Baden, aber auch einer Motivsammlung Schafe und der Postgeschichte von Bad Teinach. Ab 1988 war er Beisitzer im BDPh-Vorstand, den er dann noch von 1991–1997 als Vizepräsident repräsentierte. Bereits 1956 gründete er mit anderen den Philatelistenclub Markgröningen, dem er fortan in verschiedenen Funktionen angehörte. Seine verdienstvolle Arbeit für Vereine und Verbände wurde bereits früher anerkannt, so mit der Ehrennadel Gold des LV Südwest, der Verdienstnadel des BDPh in Gold 2005 und 2012 mit der Großen Goldenen Ehrennadel des LV Südwest.
Von vergleichbarem „Kaliber“ ist der ebenfalls neu berufene Berliner Peter Süss, nicht nur was das Alter angeht (*12.12.1938). Bereits zu DDR-Zeiten engagierte sich der diplomierte Chemiker im dortigen Philatelistenverband, wurde 1978 Juror der Leistungsklasse 3 und danach im Rang 2. 1989 nahm er als Rang-1-Juror bei der Nationalen Ausstellung in Magdeburg teil. Weitere Juroreneinsätze folgten bei Nationalen Ausstellungen in Stuttgart (1997), Hannover (2005) und Essen (2009). Seine eigenen philatelistischen Interessen sind breit gestreut. Neben DDR; Berlin; BRD; Schweiz; Österreich; Liechtenstein; Zensurpost Belgien 1914–1918 (inkl. Etappe West, Schwerpunkt: Zensurstempel) finden sich darunter auch altindische Feudalstaaten (speziell Jammu-Kaschmir); Mexico bis 1920 (speziell Ganzsachen, Revenues, Adler-Ausgabe); Afghanistan bis UPU-Eintritt und Feldpost 1. Weltkrieg von allen Kriegsgebieten.
Verbandlich engagierte er sich in den letzten Jahrzehnten besonders stark in Berlin, dessen damaligen Landesverband er von 1995–1999 leitete, dann diesem vier Jahre noch als Schriftführer und von 2008–2010 als stellv. Vorsitzender und Schriftführer angehörte. Vergleichbar führende Positionen nahm er auch viele Jahre in seinem Heimatverein BSV Köpenick wahr.
Aussteller ist Süss seit 1977. An Exponate ist zu nennen: Die Postkarten Mexikos (zuletzt 2013 bei der BRASILIANA: Groß-Vermeil); Die Ganzsachen der mexikanischen Expressgesellschaften (zuletzt in Neu-Dehli 2011: Gold); Jammu-Kaschmir: 2017 in Tampere Gold, 2021 bei der NOTOS in Athen: Groß-Vermeil.
Mit der Ehrenmedaille ‚40 Jahre Kulturbund‘ wurde er 1989 gewürdigt, mit der Verdienstnadel des LV Brandenburg in Silber 1999, die Vermeil-Verdienstnadel des BDPh erhielt er 2009. 2015 wurde er Ehrenmitglied des Philatelistenverbandes Nord-Ost.
Eine Anmerkung sei dem Chronisten an dieser Stelle aber auch erlaubt: Muss man im BDPh erst mehr als 80 Jahre alt werden, um ins Consilium Philatelicum berufen zu werden? Marchart wie Süss hatten es sicherlich schon seit vielen Jahren verdient – das steht außer Frage –, aber wenn das Consilium Philatelicum auch künftig seine Schaffens- und Leistungskraft der letzten Jahrzehnte erhalten will, bedarf es auch der Neuberufung jüngerer verdienter Philatelisten.