50 Jahre Bundesverband Deutscher Briefmarkenversteigerer – Eine Erfolgsgeschichte, gewürdigt am 9. Juni 2018 in Düsseldorf

K1024_BDB_MV2018_10_Gruppe_wmDas obligate Gruppenfoto der BDB-Mitglieder und Gäste. Foto: Wolfgang Maassen

(wm) Als Dr. Wilhelm Derichs am 15. Januar 1968 mit acht anderen Firmen (Hans Brablec, Dr. Wilhelm Derichs, Edgar Mohrmann, Hartmut C. Schwenn, Pfankuch & Co., Graf Erich Klenau, Hubertus Lange, Adolf Schaub und Rudolf Steltzer sen.) diesen Verband gründete, konnten sie kaum ahnen, welche bewegte Entwicklung dieser nehmen würde. Dieser weltweit einmalige Verband kümmerte sich seitdem um die Durchsetzung eigener Ziele gegenüber der Politik, der Presse, aber auch anderen Verbänden. Sieben Präsidenten, namhafte Berufsphilatelisten allemal, hinterließen ihre Handschrift: Dr. Wilhelm Derichs (1968–1970), Hubertus Lange (1970–1979), Volker Parthen (1979–1991), Hans-Joachim Schwanke (1991–2002), Volker Lange (2002–2004), Dieter Michelson (2004–2008) und seitdem Harald Rauhut.

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Die diesjährige BDB-Jubiläumstagung war gut besucht. Foto: Wolfgang Maassen

An all dies und vieles mehr erinnerte man sich am Samstag, den 9. Juni 2018, im Hotel Meliá in Düsseldorf. Zuerst bei der alljährlichen Mitgliederversammlung, bei denen nicht nur zahlreiche BDB-Mitglieder anwesend waren, sondern auch honorige Gäste: U.a. Wolfgang Lang (APHV-Präsident), Jan Billion (BDPh-Vizepräsident) und Christian Geigle (BPP-Präsident). Ehrengast war Hartmut C. Schwenn aus der Schweiz, das einzig heute noch lebende Gründungsmitglied des Verbandes, eine Legende in der deutschen Auktionsszene der 1960er-Jahre, der – nach dem Ende seines Unternehmens – eine Erfolgskarriere als Hotelier und Weingutbesitzer machte.

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Mit dabei: BDB-Gründungsmitglied Hartmut C. Schwenn (links), neben ihm rechts BDPh-Vizepräsident Jan Billion. Foto: Wolfgang Maassen

Bei der Tagung wurde deutlich, dass die Marktkonzentration der Unternehmen Spuren hinterlässt: Heute sind es noch rund 30 Mitglieder (vor 30 Jahren waren es einmal 47), nicht wenige Versteigerer sehen ihrer Altersgrenze in den kommenden Jahren entgegen, dafür gibt es aber schon sechs Seniorenmitglieder, die bereits ihre aktive Tätigkeit als Auktionator eingestellt haben. Dennoch sind die Finanzen gesund, wenngleich die Einnahmen etwas schrumpfen. Kein Anlass zur Sorge, bestätigte auch BDB-Schatzmeister Dr. Reinhard Fischer, der dies u.a. mit der zeitweise Doppelbeauftragung der Justiziare (vorher Dr. Dieter Löhr, nun sein Nachfolger Rechtsanwalt Ziar Kabir) erklärte. Der Vorstand hatte wie in all den Jahren ehrenamtlich gearbeitet, noch nicht einmal eigene Reisespesen in Rechnung gesetzt, was von den Mitgliedern mit Beifall begrüßt wurde.
Fachlich standen aber zwei andere Themen im Vordergrund: Rechtsanwalt Kabir informierte sehr verständlich und eingehend über die neuen Datenschutzgrundverordnung und zeigte den Teilnehmern konkrete Praxiswege auf, wie sie hier ihre eigenen bisherigen Bestimmungen anzupassen hätten. Und Franz Fedra (Philasearch) stellte den Mitgliedern eine neue – im Vergleich zu bisherigen Zahlungswegen – sichere und wesentlich preiswertere Möglichkeit vor, die gerade für Auslandskunden der Firmen eine Erleichterung darstellen wird. Beides kam gut an, denn beides war ein wirklicher Nutzen. Eben dieser Art von Nutzenstiftung hatte sich der Verband stets auf die Fahne geschrieben und wird solchen Herausforderungen auch heute gerecht.

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Der derzeitige Vorstand des BDB (v.l.): Justiziar Ziar Kabir, Heiko Königs, Harald Rauhut, Klaus Veuskens und Dr. Reinhard Fischer. Foto: Wolfgang Maassen

Der Festabend entführte dann schon musikalisch in die Zeit vor 50 Jahren: Fetzige Popmusik der 60er-/70er-Jahren war angesagt und wurde gekonnt von einem Duo mit Teilplayback auf die Bühne gebracht. Präsident Harald Rauhut begrüßte zahlreiche weitere Gäste, frühere Auktionatoren und Freunde des Verbandes. Geschickt hatte man zwischen die einzelnen Gänge des Menüs Pausen eingeplant, die nach Rauhuts Begrüßung dann Festredner Wolfgang Maassen nutzte, um zum einen im Zeitraffer an Präsidenten des BDB und deren Hauptleistungen in humorvoll-lockerer Weise zu erinnern, zum zweiten stellte dieser dann sein neues Buch vor, das mit dem Titel „50 Jahre Bundesverband Deutscher Briefmarkenversteigerer. Ein weltweit einmaliger Verband“ diesem Verband gewidmet ist. Das 360-Seiten-Werk, reichlich illustriert und mit allen Fakten und Daten des Verbandes und dessen Mitgliedern, die es bisher so noch nie zu lesen gab, wurde von Sponsoren aus dem Mitgliederkreis und dem Verband finanziert. So wurde ein „Geburtstagsgeschenk“ der besonderen Art möglich. Dass die Überraschung gelungen ist, bestätigten viele Gäste und Mitglieder bereits nach erstem Durchblättern des Buches.

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Sie hatten die Tagung und das sog. Damenprogramm vorbereitet: Christa und Ulrich Felzmann. Beim Festabend konnten sie entspannen. Foto: Wilhelm van Loo

Zieht man ein Fazit dieses denkwürdigen Tages kann dies nur so ausfallen: Der BDB ist gut aufgestellt, das Verhältnis zu den anderen Verbänden ist gut, seit einem Jahr auch wieder zum neuen Vorstand des BDPh, selbst zur Presse gibt es Einvernehmen (was – wie das vorgestellte Buch aufzeigt – auch nicht immer der Fall war). Präsident Harald Rauhut und seinem Vorstand (Heiko Königs, Klaus Veuskens und Dr. Reinhard Fischer) ist es in den letzten zehn Jahren gelungen, konstruktiv die Interessen und Ziele des Verbandes nach innen und außen hin zu vertreten. Wie die mittelfristige Zukunft des BDB aussieht, ist heute noch nicht absehbar. Natürlich wird sich der Vorstand des BDB Gedanken machen, wie er auf die demografischen Veränderungen innerhalb der Verbandsstruktur reagieren kann und soll. Gleich, was kommt, Rauhut und sein Verband wissen darum, dass die Anforderungen der Zukunft nicht leicht zu lösen sind. Aber waren sie das jemals? Für Dr. Wilhelm Derichs bei der Gründung 1968 sicherlich auch nicht. Also: ad multos annos!

 

K1024_2018.9.Juni-BDB-WvL (40)Die Band “Cows and Fandango” heizte den Festabendteilnehmern mit Hits vor 50 Jahren bestens ein. Foto: Wilhelm van Loo