Weitere Fakten zur 67. AIX-PHILA-Briefmarkenauktion (20.–23.1.2021)

(Aachen-ho/pcp) Der Winter und Corona haben offensichtlich für die Wiederbelebung eines alten Hobbys gesorgt, nämlich dem Briefmarkensammeln. Diese Tätigkeit ist wohl wie geschaffen für eine Zeit, welche die Menschen zu Hause an den Schreibtisch fesselt, die Gedanken aber in die weite Welt schweifen lässt. So war es kein Wunder, dass die Beteiligung an der 67. AIX-PHILA Briefmarkenauktion vom 20. bis 23. Januar, welche situationsbedingt online stattfinden musste, mit weit mehr als 1.000 Interessenten, die sich schriftlich beteiligten, sowie mehr als 500 Livebietern ungewöhnlich hoch war. Als am Samstagabend zum Abschluss Briefmarkensammlungen aus Übersee bis nach 23 Uhr versteigert wurden, waren es noch 271 Philatelisten, die dem Geschehen aktiv folgten und für herausragende Resultate sorgten:

Eine Afrikasammlung bis 1925 schoss von 500 auf 2.500 Euro, Australien von 100 auf 1.950 Euro, eine Themensammlung „Schrift“ erzielte nach einem Ausruf von 250 stolze 1.000 Euro und eine moderne Partie VR China 5.200 Euro (Ausruf 3.000 ). Vorab gab es bei den deutschen und europäischen Sammelgebieten ähnliche Steigerungen: Ein Briefeposten Italien erzielte 5.300 Euro (Ausruf 1.000), eine Frankreichsammlung 5.200 Euro (Ausruf 2.000); eine 7-bändige Ausstellungssammlung Schweiz landete nach heißen Bieterkämpfen bei 7.200 Euro (Ausruf 3.000) und eine Kollektion Deutsche Kolonien bei 6.400 Euro (Ausruf 1.500). Nahezu vollständig mit teils beachtlichen Steigerungen wurden Einzellose deutscher Sammelgebiete zugeschlagen: Der Dienstmarkensatz CIS von Schleswig kletterte von 800 auf 1.450 Euro, Überdruckmarken aus dem Sudetenland wie z.B. der Masaryk-Block mit kleinen Beanstandungen, der sich von 1.000 auf 2.400 Euro mehr als verdoppelte, waren heiß begehrt. Große Beachtung fand auch eine starke Abteilung „Postgeschichte aus dem Generalgouvernement“; hier kletterte ein Dienstbrief von Lublin nach Berlin mit „Siegesstempel“ von 60 auf 220 Euro oder eine Ganzsachenkarte von Krakau nach Braunlage von 80 auf 300 Euro. Bemerkenswert war auch die Tatsache, dass die deutsche Standardware nach 1945 fast vollständig zugeschlagen werden konnte. Zwei Ersttagsbriefe der Bundesrepublik mit den Freimarken zu 2 und 3 Mark aus der Heuss-Serie schossen jeweils von 500 auf 1.550 Euro. Bogenware aus Luxemburg fand bei beachtlichen Steigerungen reißenden Absatz, Polens Nr. 1 auf Brief fand bei 2.100 Euro (Ausruf 500) einen neuen Besitzer, die Landschaftsserie aus der VR China landete bei 1.050 Euro (Ausruf 400). Zusammen mit den 975 Positionen „Deutsche Bogenrandzudrucke“ aus der Sammlung Günther Schwarz und einem beachtlichen Münzteil konnte AIX-PHILA knapp 90 % des gesamten Angebotes von mehr als 4.300 Losen verkaufen, wobei sich der Gesamtausruf beinahe verdoppelte.