„Wagner“ in aller Munde
(wm) Nein, Richard Wagner ist nicht gemeint, wo sich derzeit die Schönen und die Reichen die Hand geben. Auch nicht Bayreuth, sondern Wittenberg. Die Lutherstadt hat aber nichts mit Richard Wagner zu tun, wohl aber mit einem Hans Wagner. Bei dessen Namen werden heute wohl die meisten die Achseln zucken und fragen: Wer ist denn das? Selbst den Kennern der Philateliegeschichte dürfte nicht sonderlich geläufig sein, dass Hans Wagner – er wurde der spätere Begründer der Deutschen Philatelistentage – in Wittenberg 1852 zur Welt kam.
Vom 7.–10. September wird in der Stadt Luthers der 115. Deutsche Philatelistentag stattfinden. Das Programm ist unter http://philatelistentag.bdph.de/ einzusehen und dort kann man auch lesen, dass am Freitag, den 8. September 2017 um 17.15 Uhr eine Gedenktafel an Wagners Geburtshaus angebracht wird. Der örtliche Sammlerverein würdigt das Geschehen mit einer Pluskarte individuell, deren Werteindruck zu Hans Wagner Bezug nimmt. Das abgebildete „Muster“ zeigt allerdings noch einen Fehler, denn der Name des Vaters der seit 1889 und dem ersten Philatelistentag in Mainz stattfindenden früher jährlichen, mittlerweile nur noch zweijährlichen Treffen wurde dort versehentlich „Wagener“ geschrieben. 400 Exemplare sollen bereits gedruckt sein. Da Sammler ja „Abarten“ (Fehler auf Briefmarken) lieben, könnte es ja sein, dass auch dieses Kuriosum Nachfrage erhält. Verdient haben es Wagner und der rührige Verein unter der Leitung von Dr. Richard Thomas auf jeden Fall, wenngleich neun weitere Pluskarten Individuell zu anderen, meist zu Luther- und Reformations-Motiven, auch zeigen, dass in Wittenberg eher Martin Luther in aller Munde ist.