VORSCHAU: 194. Dr. Reinhard Fischer-Auktion am 29. September 2023 in Bonn

(Bonn/pcp) Das umfangreiche Angebot mit mehr als 7.300 Losen bietet ein reichhaltig besetztes Angebot durch alle Bereiche der Philatelie. Besonders hochkarätig besetzt ist das Angebot der Altdeutschen Staaten. Neben den „Klassikern“ wie drei „Bayern Einsern“ in ungebrauchter bzw. gestempelter Erhaltung, einem zentrisch gestempelten Luxus-Unterrandstück des „Sachsen Dreiers“ MiNr. 1a zum Ausruf von 9.000.- Euro und der „70 Kreuzer“ von Württemberg im gestempelten Paar (MiNr. 42a, Startgebot 8.000.-) kommen Raritäten der Bayrischen Portomarken zur Auktion. Das sogenannte „Osterhofen-Provisorium“, eine aufgrund Mangels von 5 Pfennig-Werten halbierte 10 Pfg-Portomarke, ist nur auf zwei Briefen bekannt geworden, von den einer jedoch seit Jahrzehnten als verschollen gilt. Der einzig am Markt verfügbare Beleg mit der MiNr. 6H wird für 15.000.- aufgerufen. Auch die folgende Ausgabe wartet mit einer raren Abart des 10 Pfennig-Wertes aus. Nur vereinzelte Werte sind versehentlich ohne Aufdruck gelblieben; das einzige bekannte Paar der MiNr. 9F, welches zuvor die Sessler-Sammlung schmückte, wird zum Mindestgebot von 20.000.- offeriert. Die 3 Pfennig der letzten Ausgabe wurde in einer Auflage von 20 Exemplaren mit kopfstehendem Aufdruck produziert. Der einzig tadellos erhaltene der bekannten drei Belege der MiNr. 10x K startet mit Ausruf 10.000.-.

Die Ära des Deutschen Reiches bietet alle gesuchten Standardausgaben sowie seltene Farb-, Wasserzeichen- und Papiervarianten. Spektakulär ist ein Kartenteil der Flugpostausgabe „Gelber Hund“. Frankiert wurde mit einer Marke mit doppeltem Aufdruck in gelb und blau (MiNr. IV DD). Der Aufdruck der Flugpostmarken wurde ursprünglich in gelb gefertigt, dieser war aber nur schlecht erkennbar sodass man sich kurzfristig dazu entschied, den Aufdruck in blauer Farbe vorzunehmen. Die ersten bereits überdruckten 100 Werte wurden nochmals überdruckt. Von diesen Doppelaufdrucken sind nur 34 Stück bekannt geworden. Der Startpreis liegt bei 6.000.-.

Die Kolonialphilatelie begeistert auch in der kommenden Auktion mit einem umfangreichen Angebot gesuchter Werten in postfrischer Erhaltung sowie seltenen Briefen und Stempeln. Eine seltene Gelegenheit findet sich unter Los-Nr. 1945: Alle vier „Reichspost“-Markwerte mit dem unverausgabten Aufdruck der Deutschen Post China in fetterer Schrifttype mit kommaförmigem ‚i‘-Punkt (MiNr. VIIk/VIIn) in tadelloser postfrischer Erhaltung werden als Satz für 5.000.- offeriert.
Traditionell stark besetzt sind bei Dr. Fischer die deutschen Nebengebiete und Besetzungsausgaben. Neben einem interessanten Angebot, insbesondere Oberschlesiens und des Sudetenlandes, kommen Raritäten nahezu aller Gebiete zum Ausruf. Ein ungebrauchtes Exemplar der 3 M. Deutsches Reich mit Aufdruck „Sarre“ in tadelloser ungebrauchter Erhaltung startet mit 18.000.- in die Versteigerung. Bei dieser handelt es sich um ein Stück mit dem Aufdruckplattenfehler III, ein Unikat der in lediglich einem einzigen 20er-Bogen produzierten Marke. Ähnlich spektakulär ist der Probeaufdruck mit sechs (statt vier) waagerechten Linien auf der 5 Mark „Bayern-Saare“ (MiNr. 30), den Dr. Fischer erstmalig in der Firmengeschichte anbieten kann. Gebote werden hier ab 2.800.- entgegen genommen. Aus dem umfangreichen Angebot Alexanderstadt seien an dieser Stelle exemplarisch die 3 R auf 1 Rubel-Freimarke mit kopfstehendem Aufdruck (MiNr. 12III K) erwähnt. Eines der drei bekannten ungebrauchten Werte startet mit 12.000.-, eine tadellose Marke auf Briefstück mit 8.000.- Mindestgebot. Ein senkrechtes Typenpaar der 50 K.-Marke von Sarny (MiNr. 1B), inkl. der unkikatären Type VIII, tadellos gestempelt auf Briefstück ist ab 15.000.- zu ersteigern.

Die Nachkriegsphilatelie bietet neben den gesuchten Standardausgaben eine Vielzahl spezialisierter Lose aller Gebiete mit Schwerpunkt auf den Besatzungszonen. Um eine Großrarität der Nachkriegsphilatelie handelt es sich bei der Notopfer-Marke der Bizone, welche auf hellchromgelben Zwischenlagenpapier ohne Wasserzeichen, wie es in der Druckerei Wegener in Alfeld Verwendung fand, gedruckt wurde (MiNr. 1X). Ein einziger Bogen dieses Fehldrucks fand innerhalb einer Bogentasche – die in Göttingen verkauft wurde – den Weg aus der Druckerei. Das tadellos erhaltene und neu vom BPP-Prüfer attestierte Stück wird für 3.000.- ausgerufen. Ein Ausnahmesatz für höchste Ansprüche des „Posthornsatzes“ der Bundesrepublik, einheitlich mit der gesuchten rechten oberen Bogenecke, ungefaltet und vollkommen ohne die üblichen Zählvermerke der Postbeamten, wird in einwandfreier postfrischer Erhaltung zum Mindestgebot von 1.400.- offeriert.

Für die Sammler nichtdeutscher Gebiete bietet der Auktionskatalog diesmal ein umfangreiches und hochkarätiges Angebot des klassischen Österreichs sowie der 1. und 2. Republik – mit spektakulären Stücken bis hin zur Erstausgabe 9 Kreuzer hellblau auf Maschinenpapier mit komplettem anhängenden Andreaskreuz in tadelloser Erhaltung (MiNr. 5Y, Ausruf 7.500.-) und interessanten Stücken der populären „Dollfuß-Marke“, wie Probedrucke, einen der wenigen bekannten gestempelten 4er-Blocks sowie einen Zeppelinbrief. Daneben kommen Schweizer „Kantonals“ sowie einer der „Mondbriefe“ der 100er-Serie der Apollo 15-Mission mit Autographen aller drei Astronauten und notarieller Beglaubigung zum Mindestgebot von 10.000.- zur Auktion.

Das Sammlungsangebot bietet wieder zahlreiche Gelegenheiten für Sammler und Wiederverkäufer. Nahezu alle der knapp 800 Lose stammen aus Sammlerhand. Von Nachlässen ohne jegliche Entnahmen in bis zu 16 Kartons über zahlreiche gut besetzte Ländersammlungen wie u.a. eine hervorragende Kollektion Japan mit nahezu allen gesuchten Werten aus dem 20. Jahrhundert sowie den zahllosen Blockausgaben zum Ausruf von 3.500.- bis hin zu mehr als 60 „Fundgruben und Aufräumposten“ findet sich für jeden Spezialisten und Sammler eine interessante Offerte.
Mehr als 350 Sammellose sowie alle Einzellose inkl. deren Atteste kann man im Onlinekatalog von Dr. Fischer besichtigen, diesen und weitere Informationen zur Auktion und zum Auktionshaus finden Interessenten auf der Internetseite www.ReinhardFischerAuktionen.de