Vorausschau: 57. Auktion des Potsdamer Phil. Büros am 26./27. Januar 2018

K1024_Potsdamer_Auktionshaus_Stempel(wm) Zum 1., 2. … und zum 57. – damit aber auch zum letzten Mal werden Karlfried Krauss und Dr. Michael Jasch, die Geschäftsführer des bekannten Hauses in Potsdam, eine Auktion durchführen. Sie verabschieden sich nach 28 Jahren im Auktionsgeschäft, in dem sie Maßstäbe gesetzt haben, gerade auf dem Gebiet der Postgeschichte. Dazu passt auch dieser fast 400 Seiten starke Farbkatalog mit knapp 3 000 Losen, mit dem das Auktionshaus sein größtes Angebot der letzten Dekade präsentiert, sowohl was den Gesamtausruf als auch die Posten und Sammlungen betrifft.

K1024_Postdamer_Auktion57Die Versteigerung beginnt mit einem schönen Transitpost-Anteil, gefolgt von ausgesuchten Briefen und Autographen, der Klassischen Feldpost (und später der Thüringer Fürsten aus der Sammlung Heinrich Sanders). Bei Altdeutschland sind die außergewöhnlich schönen Briefstücke zu nennen, die unter der „Preußischen Püppchen-Parade“ angeboten werden. Sachsen zeigt neben vielen seltenen Stempeln ein in dieser Fülle einmaliges Angebot von Fremdabstempelungen auf anderen altdeutschen Staaten. Für den Stempelsammler der SBZ gibt es ein wohl ebenfalls ungewöhnliches Angebot von Poststempeln teils kleinster Orte in Thüringen. Ebenfalls einmalig dürfte das äußerst reichhaltige Angebot an Ersttags- und Letzttagsbelegen- des NDP und des Deutschen Reiches bis 1875 sein. Eine seit 100 Jahren in Familienbesitz befindliche Sammlung ab den Anfangsausgaben Chinas (u.a. auch mit -Deutscher Post in China) sind ebenfalls der Beachtung wert. Der Sammler lebte um die vorige Jahrhundertwende über 20 Jahre als Zivilist in China, wo er alle ihm zugänglichen Marken aufbewahrte.

1990–2018: Mit 57 Auktionen begeisterte das Potsdamer Philatelistische Büro seine Kunden mit einem spezialisierten postgeschichtlichen Angebot, mit „Philatelie vom Feinsten“. Man wird es vermissen, ebenso die Kompetenz, die Qualität, die Breite und Fülle der Offerten, aber auch die Kreativität, die sich bei dem Haus bereits in jedem Auktionskatalog von Beginn an widerspiegelte. In Erinnerung bleiben wird sicherlich der Sonderstempel, der am 26. Januar 2018 in Potsdam den denkwürdigen „Abschied“ im Bild festhält.