Ein unverhohlener Griff in die Tasche

(wm) Literatur-Aussteller, die sich mit einem oder mehreren Exponaten bei Internationalen Philatelie-Ausstellungen beteiligen wollen, sind so einiges gewohnt. Exponatgebühren von 80 Euro je Objekt oder zusätzliche Kommissarsgebühren des BDPh von 30 Euro sind bereits die Regel. Die Ausstellungen fordern zusätzlich zweimal das jeweils angemeldete Buchobjekt ein, sie geben es aber nicht zurück, obgleich im FIP-Reglement unter „Regel 5“ deutlich zu lesen ist, dass dies nur gestattet ist, sofern der Aussteller sein Exponat nicht zurückhaben will.

Das Reglement der FIP-Ausstellung ISRAEL 2018, die im Mai 2018 in Jerusalem stattfindet, geht sogar noch einen Schritt weiter: Sie verlangt bei Buchexponaten, deren Wert 75 US-$ übersteigt, sogar noch 20 % VAT! Zuerst nötigt man also den Aussteller sein Literaturexponat als „Geschenk“ der Ausstellung zu überlassen, dann legt man ihm noch die Einfuhrumsatzsteuer auf, was bei teuren Büchern durchaus zu Buche schlagen kann!
Die AIJP, der Weltverband der Philatelie-Autoren und -Journalisten rät ihren Mitgliedern, gerade im Falle aufwändig hergestellter und damit teurer Buchexponate, diese nur unter Vorbehalt der gemäß FIP-Reglement gestatteten Rückgabe anzumelden, sofern man diese nicht stiften will, ansonsten Interessensfortfall für sich zu beanspruchen.
Kurios wirkt auch ein Hinweis im Reglement der PRAGA 2018, dass von den zwei einzubehaltenden Exemplaren eines Buchexponates eines an die Bibliothek der FIP gehe. Von einer solchen Bibliothek ist nichts bekannt (auch wenn dies immer wieder in Reglements von Ausstellungen unter FIP-Patronat wiederholt wird), selbst auf der Internetseite der FIP findet sich dazu keine Information. Siehe: http://www.f-i-p.ch/