Sensationspreis für Chinesische Affen bei John Bull-Auktion in Hongkong
(hk-Wiesbaden) Wir schreiben das Jahr 1980. Die Volksrepublik China gibt erstmalig seit ihrer Gründung im Jahr 1949 Briefmarken heraus, die einem chinesischen Tierkreiszeichen gewidmet sind. Der „Chinesische Affe“ ist Startschuss einer bis heute andauernden Tradition, jährlich das jeweilige astrologische Zeichen des chinesischen Mondkalanders mit einem Briefmarkenmotiv zu würdigen.
Ein Sprung in das Jahr 2016. Der unbestrittene Höhepunkt der 326. John Bull Auktion in Hongkong steht kurz bevor: Die Versteigerung eines kompletten Bogens mit 80 Marken des heute schon legendären „Chinesischen Affen“ von 1980. Dieter Michelson, heute Mitgesellschafter von Deutschlands ältestem Auktionshaus Heinrich Köhler sowie von John Bull, Hongkong, erinnert sich: „Anfang der 1980er, als ich noch im Neuheiten-Geschäft tätig war, habe ich die Einzelmarke des ‚Roten Affen‘ als Nachbestellung für 40 Pf. an meine Kunden verkauft. Allein der Wert der Einzelmarke liegt heute bei rund 2 000 Euro!“ Die Begeisterung für die Marke ist weithin bekannt, dennoch haut das Ergebnis die Beteiligten fast von den Stühlen. Nach einem Ausruf von 1.000.000 HKD wird der Schalterbogen, Los 2689, für sensationelle 1.380.000 HKD (inkl. Aufgeld), umgerechnet 168.000 € (tagesaktueller Kurs), an einen glücklichen Käufer verkauft. Eine geradezu astronomische Entwicklung seit 1980, vor allem vor dem Hintergrund, dass die Marke einen Ausgabewert von seinerzeit 8 fen (12 Euro-Cent) hatte. Im Jahr 2010 hatte das Auktionshaus John Bull erstmals einen kompletten Schalterbogen mit 80 Exemplaren der Marke angeboten, der bereits damals für umgerechnet 125.000 Euro verkauft wurde.
Die einmalige Preisentwicklung und der fast schon sagenhafte Wert dieser noch verhältnismäßig jungen Ausgabe liegen zu einem großen Teil in der Begeisterung der Chinesen für diese Briefmarke begründet. Bereits bei Erscheinen im Jahr 1980 schlug die Marke Sammler wie Nicht-Sammler in ihren Bann. Das Motiv des Affens, eines der beliebtesten Tierkreiszeichen in China, in Kombination mit der Farbe Rot, die als Farbe des Lebens gilt und der zudem Glück bringende Eigenschaften nachgesagt werden, wusste direkt zu überzeugen. Darüber hinaus stammte der Entwurf von Huang Yongyu, 92, einem bekannten chinesischen Kunstmaler. Trotz einer relativ hohen Auflage von fünf Millionen Exemplaren, entwickelte sich die Marke schnell zu einer kleinen Seltenheit, einem Sammlerobjekt mit außergewöhnlichem Wert. Ein Trend, der sich auch heute noch fortsetzt! Anlässlich des Jahres 2016, ebenfalls ein Jahr des Affen, hat die chinesische Post zu Neujahr neue Affen-Briefmarken an die Schalter gebracht, die ebenfalls von Huang entworfen wurden. Sammler standen bereits vor der Ausgabe vor den Postämtern Schlange.
Die Begeisterung für die Philatelie Chinas, insbesondere der Marken der Volksrepublik, ist im asiatischen Markt und ebenso weltweit deutlich spürbar. Derzeit stark im Kommen sind FDCs und echt gelaufene Briefe mit den Ausgaben der Volksrepublik. Diese bringen auf Auktionen häufig das Doppelte bis zum Fünffachen des Ausrufpreises. Briefe sind auch deshalb zunehmend stärker nachgefragt, weil die Sammler merken, wie selten Post mit Marken der Volksrepublik China ist.
Die Firma John Bull, Hongkong ist eine der ersten Adressen im asiatischen Markt für den Verkauf von Briefmarken und Briefen. Im Unternehmensverbund des Global Philatelic Network, gemeinsam mit den Traditionsfirmen Heinrich Köhler (Wiesbaden/Deutschland), Corinphila Auktionen (Zürich/Schweiz), Corinphila Veilingen (Amstelveen/Niederlande) und H.R. Harmer (USA), ist John Bull international als philatelistischer Partner in herausragender Stellung. Kooperationen ermöglichen den Kunden, unabhängig vom Ort ihrer Einlieferung die Versteigerung über den für einen Verkauf sinnvollsten Standort bzw. Partner. Die gesamte Administration und Logistik übernehmen die Partnerunternehmen. Darüber hinaus bieten sich so Möglichkeiten von gemeinsamen Auktionen, wie in der Vergangenheit schon höchst erfolgreich unter Beweis gestellt wurde. Am 25. März 2017 folgt mit einer Simultan-Auktion der Firmen Heinrich Köhler und John Bull bereits das nächste Highlight: der Verkauf einer großartigen Sammlung „Post nach Fernost“, die zeitgleich in Wiesbaden und Hongkong versteigert wird und so direkt auf die interessierten Sammler am Markt trifft.