Rückschau: 177. Briefmarkenauktion Auktionshaus Felzmann, 8.–11. März 2023
(Düsseldorf/pcp) Fast wie früher begann die 177. Auktion im Hause Felzmann. Den Auftakt machte traditionell die Flugpost, wie gewohnt versteigert von Firmengründer Ulrich Felzmann. Hand in Hand mit dem neuen Geschäftsführer Dr. Reinhard Fischer fielen sehr schöne Zuschläge für Lose aus dem Spezialgebiet von Felzmann. Die erste Saalauktion unter neuer Führung erbrachte in allen Sammelgebieten großartige Ergebnisse.
Schöne Steigerungen ergaben sich bereits am Mittwoch bei der Flug- und Zeppelinpost. So wurde eine Zuleitungskarte der Straits Settlements zur Argentinienfahrt 1934 von zahlreichen Bietern bis zu einem Zuschlag von 6.400 Euro gesteigert (Los 812, Ausruf: 2.000 Euro). Ein wahres Rekordergebnis verzeichnete Ulrich Felzmann persönlich am Donnerstagnachmittag im gerne gepflegten Bereich der Autographen. Ein Kuvert mit Original-Paraphe von Johann Wolfgang von Goethe (Los 2470) zog die Aufmerksamkeit zweier leidenschaftlicher Sammler auf sich. Der Umschlag mit Aufgabestempel Weimar 16.11.1831 startete mit einem vergleichsweise bescheidenen Ausruf von 1.200 Euro. Nach nervenaufreibendem Bietergefecht fiel der Zuschlag bei 32.000 Euro für den Käufer, der sich vorausschauend per Telefon in den Auktionssaal zugeschaltet hatte.
Exotik aus Übersee überzeugte gewohnheitsmäßig mit sehr guten Verkaufsquoten. Nur wenige Lose blieben unverkauft. Wieder einmal erwies sich China als besonders gefragt. Die Chinese Goldfish unter Losnummer 1047 gingen bei einem Zuschlag von 1.900 Euro (Ausruf: 600 Euro) an einen glücklichen Sammler. Ebenso begehrt Landscapes of Huangshan (Los 1052, Ausruf: 500, Zuschlag: 2.000 Euro) und Chairman Mao’s Instructions unter Losnummer 1056 (Ausruf: 1.000 Euro, Zuschlag: 3.600 Euro).
Europa bot diesmal einige klassische Spitzenraritäten in überdurchschnittlicher, entsprechend dotierter und auch nachgefragter Qualität. Österreichs Gelber Merkur erzielte einen Zuschlag von 14.000 Euro (Los 1199, Ausruf: 12.000 Euro), der Rosa Merkur erzielte die geforderten 25.000 Euro (Los 1200).
Und so ging es dann auch weiter. In fast sämtlichen Bereichen bewies das Düsseldorfer Auktionshaus mit einem handverlesenen Angebot das richtige Gespür für den Markt. Mit der Losnummer 1370 gelangte Bayerns Schwarzer Einser im ungebrauchten Viererblock unter den Hammer und wurde auf 3.200 Euro gesteigert (Ausruf: 1.500 Euro). Ein weiteres Einzel-Exemplar auf Drucksache wurde bei 2.300 Euro zugeschlagen (Los 1373, Ausruf: 1.500 Euro). Auch geringer veranschlagte Pretiosen wurden nicht übersehen, im Deutschen Reich erzielte unter der Losnummer 1576 eine Mehrfachfrankatur des Wagner-Höchstwertes 40 Pfg auf Zeppelinbrief ein Vielfaches des Ausrufpreises (Ausruf: 350 Euro, Zuschlag: 2.700 Euro).
Die Ausgaben der deutschen Besetzungsausgaben im Zweiten Weltkrieg boten ebenfalls einige überraschende Verkäufe. Hierunter Zara mit einigen äußerst raren oder gar einzigartigen Spitzenstücken. Los 2109, bestehend aus 10, 20 und 50 L „Imperiale“ mit Aufdruck Type I, erhielt einen Zuschlag von 20.000 Euro (Ausruf: 20.000 Euro). Für das Unikat der 25 L „Imperiale“ mit Aufdruck in Type IV fiel der Hammer am Auktionspult bei 50.000 Euro (Los 2112, Ausruf: 50.000 Euro). Die komplette Flugpost Überdruckausgabe inklusive beider Spitzenwerte zu 5 und 10 L erreichte einen Zuschlag von 12.000 Euro (Los 2118, Ausruf: 12.000 Euro).
Nachkriegs-Deutschland verlief zwar deutlich ruhiger, bot jedoch auch wieder einige Ausreißer. Hierunter z.B. aus der Köpfe-Serie der SBZ 30 Pfg Engels in ganz offensichtlich seltener Variante, die um fast das zehnfache gesteigert wurde (Los 2225, Ausruf: 150, Zuschlag: 1.100 Euro). Auch die erst ein Jahr alte Spider Man Variante ohne Matrix-Code unter der Losnummer 2384 war stark umkämpft und konnte schließlich mit 2.100 Euro zugeschlagen werden (Ausruf: 500 Euro).
Am Auktions-Freitag und -Samstag kamen traditionell Sammlungen und Nachlässe unter den Hammer. Auch hier konnten sehr zufriedenstellende Verkaufsquoten gefeiert werden. Auch für kleinere Posten und Sammlungen bestand großes Interesse, sodass wenige Lose für den Nachverkauf blieben.