RÜCKBLICK: Weltrekord für Briefmarken der deutschen Kolonialgeschichte
(cw) Am 7. April 2018 versteigerte das Auktionshaus Christoph Gärtner im Rahmen einer Sonderauktion im exklusiven Ambiente des Schlosshotels Monrepos/Ludwigsburg Spitzenstücke des bedeutenden Briefmarkensammlers Peter Zgonc Togo aus seinen Sammlungen „Togo – französische und britische Besetzung“ und „Oldenburg“ sowie ein besonderes Angebot „Internationale Raritäten“. Das Gesamtergebnis von über 3 Millionen Euro (inkl. Gebühren) spricht für sich. Von der Sammlung Oldenburg wurden über 80% der Lose verkauft – teils mit bemerkswerten Steigerungen.
„Togo – französische und britische Besetzung“
Eine exquisite Rarität in Form einer roten 1 Mark-Briefmarke von 1915 sorgte zusammen mit einer 5 Mark-Briefmarke und einem 3er-Block 5 Pf, jeweils mit Aufdruck ‚TOGO | Occupation | franco- anglaise‘ auf einem Briefstück weltweit bei Sammlern für Furore. Christoph Gärtner, Auktionator und geschäftsführender Inhaber des gleichnamigen Auktionshauses eröffnete die Versteigerung dieses Loses mit 250.000 Euro und senkte den Hammer erst bei 370.000 Euro. Zzgl. Gebühren war das wahrscheinlich teuerste Stück der deutschen Philatelie des 20. Jahrhunderts dem neuen Besitzer 458.00 Euro wert. -Los 45-
Zusammen mit zwei weiteren Losen der Togo-Sammlung brachte es ein Trio auf das sensationelle Gesamtergebnis von 910.000 Euro (inkl. Gebühren) – die höchsten Preise, die je für Liebhaberstücke der deutschen Kolonien erzielt wurden. Eine ungebrauchte 5 Mark-Briefmarke mit dem Aufdruck ‚TOGO | Occupation | franco-anglaise‘ erzielte dabei 266.000 Euro (inkl. Gebühren) bei einem Startpreis von 150.000 Euro, -Los 49- und die 3 Mark Briefmarke von 1915 mit dem Aufdruck ‚TOGO | Occupation | franco-anglaise‘ auf Briefstück entwertet mit «ANECHO | TOGO | 4/1», aufgerufen mit 100.000 Euro, wechselte für 186.000 Euro (inkl. Gebühren) den Besitzer. -Los 48-
Hier noch einige Highlights „Oldenburg“ und „Internationale Raritäten“: (Z= Zuschlag, A= Ausruf)
Oldenburg:
- Die Altdeutschland-Rarität, ein ungebrauchter 1/3 Sgr. Sechserblock von 1852 erzielte 43.300 Euro (inkl. Gebühren. Z/A: 35.000) -Los 100-.
- Ein Kreuzstreifband von 1859/61 mit 1/3 Gr. aus der linken oberen Bogenecke mit blauem K2 «OLDENBURG 10 5 1-8 N», nach Weilburg (Herzogtum Nassau) brachte stolze 45.800.00 Euro (zzgl. Gebühren, Z: 37.000/A: 25.000) -Los 185-
- Waagerechter Dreierstreifen von 1859/61 mit 1/3 Gr. auf Brief mit Ra2 «OLDENBURG 28/11» (1860) nach Burhave rund 73.000 (zzgl. Gebühren, Z: 59.000, A: 55.000.) -Los 187-
- Ein weiterer Dreierstreifen von 1859/61 mit 3 Gr. zusammen mit 1 Gr auf großformatigem Chargé-Briefumschlag mit blauem K2 «OLDENBURG 27 3» (1861) nach Paris an den Baron Sina landete bei rund 43.300 (Z: 35.000, A: 20.000) -Los 224-
- Erwähnswert ist auch ein Ortsbriefumschlag von 1861 mit waagerechten ¼ Gr. Paar mit K2 «OLDENBURG 25/3» (1865). (Z: 35.000, A: 25.000) ) -Los 224
Internationale Raritäten:
- PARAHYBA-PROVISORIUM von 1930, 5 auf 20000 R. mit Zusatzfrankatur auf einer Ganzsachenkarte, aufgegeben in „PARAHYBA 22.Mai 1930“ mit zusätzlichem Zeppelin-Sonderstempel von „RECIFE 22.Mai 1930“. Z: 37.000/ A: 28.000 – Los 589-
- Brief von Deutschland nach Hongkong /China von 1858. Für den DPÖV betrug das Porto via Triest 3 Groschen und wurde durch eine Marke dargestellt. Das Weiterfranko bis Alexandria betrug 3 ¼ Sgr. und wurde vom Absender bar bezahlt. Z: 33.000, A: 30.000 – Los 796-
- Russische Dienstmarke (Russian Empire Consular revenue stamp) von 1922 auf 50 kpo. Nominale mit Aufdruck „Air mail/ R.S.F.S.R./ 1200 germ. Marks“. Z: 24.000, A: 15.000 – Los 685-
Einige Raritäten können noch bis 15. Mai 2018 im Nachverkauf erworben werden. Bereits in Vorbereitung ist die nächste Sonderauktion, die am 1. September 2018 ebenfalls im Schlosshotel Monrepos in Ludwigsburg stattfindet. Im Mittelpunkt wird dann die Sammlung „Saar“ von Peter Zgonc stehen, und insbesondere die 20 Mark Sarre auf Briefstück, von der gestempelt nachweislich nur zwei Exemplare bekannt sind.