Österreich I. Ausgabe ex Dieter Hartig – Eine Sammlung von prominenter Provenienz
(wm) Wenn am 1. Dezember bei dem Kölner Auktionshaus Dr. Derichs Los 2 – die Sammlung Dieter Hartig – zum Preis von 20 000 Euro ausgerufen wird, schließt sich für den früheren Besitzer ein Kreis. Hartig (geb. am 29. Mai 1940 in Gablonz/Sudetenland) – war Zeit seines Lebens ein Freund Österreichs. Und er war von 2001–2013 Präsident des Bundes Deutscher Philatelisten. In dieser Position vermochte er es, die Beziehungen zur Österreichischen Philatelie, besonders zum Verband Österreichischer Philatelisten-Vereine nachhaltig zu stärken und dauerhaft zu pflegen. Unvergesslicher Höhepunkt war der erste Deutsch-Österreichische Philatelistentag, den beide Verbände gemeinsam 2006 in Bad Reichenhall zelebrierten.
Für Hartig, der sich in seinem Büdinger Verein und dem Landesverband Hessischer Philatelistenvereine seit 1980 große Verdienste in verschiedenen Ämtern erworben hatte, lag es nahe, die erste Ausgabe Österreichs zu sammeln. Zwar mag die Kollektion quantitativ überschaubar sein (das Ausstellungsexponat beinhaltet 26 Marken, Einheiten und Briefstücke sowie 95 Briefe), qualitativ ist die Sammlung aber von erster Güte. Schöne Einheiten auf Brief, Mehrfach- und Buntfrankaturen, Zier- und Auslandsbriefe und so manches, was gerade aufgrund erlesener Qualität im Trend heutiger Zeit liegt. Der jovial-leutselige frühere BDPh-Präsident verstand Philatelie immer als populär statt elitär, er selbst war nah der häufig zitierten Basis und er verstand es, einvernehmlich und harmonisch mit Jedermann zurecht zu kommen. So waren seine Sammlungen (neben Österreich pflegte er auch eine Kollektion der Ausgaben Liechtensteins von 1912–1960) Ausdruck eben dieser Basisnähe, die ihm bereits während seiner Berufszeit als leitender Angestellter und Prokurist eines große Industriebetriebes, aber auch nach 1988 als stellv. Abteilungsdirektor einer großen Schweizer Bank zu Eigen waren. Last but not least pflegt er eine Sammlung Briefe aus aller Welt mit interessanten Frankaturen, für die sein Herz schlägt – wie man ebenso bei diesem Österreichexponat spüren kann.
Der Philatelie ist er bis heute verbunden, wie seine engeren Freunde wissen. Er würde sich sicherlich freuen, wenn sein gepflegtes Österreich-Exponat in gute Hände kommt und dem neuen Besitzer ebenso viel Freude macht, wie er Jahrzehnte daran gehabt hat.
