Nachbericht 180. Briefmarkenauktion Auktionshaus Felzmann, 13. – 16. März 2024

(Nina Neubauer-Düsseldorf/pcp) Die diesjährige Frühjahrsauktion im Hause Felzmann fand vom 13. bis 16. März 2024 statt. Wie üblich konnten interessierte Bieter an der Auktion direkt vor Ort im Saal, aber auch live online teilnehmen. Gestartet wurde – wie im Hause Felzmann schon Tradition – mit der Flug- und Zeppelinpost, die bei dieser 180. Auktion wieder einmal in einem separaten Katalog aufbereitet wurde.

Los 237, ein vollständiger Briefinhalt mit gedrucktem Briefkopf von Otto Lilienthal, adressiert an den bekannten Ballonfahrer Hauptmann Moedebek, erfreute sich in diesem bei Felzmann besonders gepflegten Sammelgebiet großen Interesses und wurde nach kurzem Bietergefecht für ein Vielfaches des Ausrufs zugeschlagen (Ausruf: 250 Euro; Zuschlag: 1.800 Euro). Eine schöne Steigerung ergab sich auch bei einem Zuleitungs-Beleg der Weltrundfahrt 1929, der Brief ab Vaduz 12.8. mit extrem seltener Destination Manila auf den Philippinen ging für 8.000 Euro an einen glücklichen neuen Sammler (Los 880, Ausruf: 6.000 Euro).

Die den ersten Auktionstag abschließende Sitzung Autographen setzte ein weiteres Glanzlicht mit einer bemerkenswerten Verkaufsquote. Fans des internationalen Rocks und Pops kamen unter anderem bei Los 1593 auf ihre Kosten. Der legendäre Mitbegründer der Beatles, Paul McCartney und seine erste Ehefrau Linda, haben sich am 20. Dezember 1987 auf einem Albumblatt verewigt. Das begehrte Stück wurde schließlich für 1.250 Euro zugeschlagen (Ausruf: 250 Euro). Ein weiteres Highlight unter den Autographen kam aus dem Bereich der Wissenschaft. In einem fünfseitigen handschriftlichen Brief, mit eigener Unterschrift, beschwor Albert Schweitzer die Gefahren eines Generalstreiks auf. Er mahnt die Folgen weiterer Atomversuche an und vertritt die Meinung, dass Atomwaffen kein Land schützen können und befürwortet vehement für alle Länder einen Atomverzicht. Das einmalige Dokument von einem der größten „Denker“ des 20. Jahrhunderts wurde zum Ausruf zugeschlagen (Los 1633; Ausruf: 2.500 Euro).

Der zweite Auktionstag begann wiederum mit einem starken internationalen Angebot. Gleich zu Anfang Australien mit 4 d Black Swan im ungebrauchten Dreierblock (Los 2002, Ausruf: 500 Euro, Zuschlag: 1.020 Euro). Auch chinesische Marken waren trotz gebremster Nachfrage wieder gefragt, hierunter Los 2030 mit attraktivem Viererblocksatz „Schweinezucht“, der für 2.200 Euro zugeschlagen wurde (Ausruf: 500 Euro). Im Anschluss folgte Altdeutschland inklusive zum Beispiel Mecklenburg Schwerin, eine 4/4 S auf punktiertem mit Bahnpoststempel erreichte das Dreifache des Ausrufs (Los 2651, Ausruf: 500 Euro, Zuschlag: 1.500 Euro). Sehr gefragt war auch Sachsen mit gleich zwei Exemplaren des legendären „Sachen Dreiers“, die beide eine Steigerung von 5.000 Euro erzielten. Los 2682, 3 Pfg mittelkarminrot, erzielte einen Zuschlag von 7.500 Euro (Ausruf: 2.500 Euro). Und auch die zweite Ausgabe unter der Losnummer 2684 gingen an den siegreichen Telefonbieter, der Hammer für die lebhaftbräunlichrote Variante fiel bei 7.000 Euro (Ausruf: 2.000 Euro). Aus der Nachkriegszeit stach Los 3533 hervor. Ein Rotes-Kreuz-Block der französischen Zone Baden mit fehlender 40-Pfg Marke erzielte einen Zuschlag von 2.400 Euro (Ausruf: 1.000 Euro).

Traditionell kamen am Auktions-Freitag und -Samstag Sammlungen und Nachlässe unter den Hammer. Zahlreiche interessierte Bieter beteiligten sich vor Ort im Auktionssaal an der Auktion und auch am Telefon boten mehrere Sammler aus verschiedenen Ländern auf Ihre Favoriten. So ergaben sich sehr schöne Ergebnisse in sämtlichen Bereichen. Auch einige Einlieferer ließen es sich nicht nehmen, die Versteigerung Ihrer Sammlung persönlich im Saal zu verfolgen. Weitere Informationen unter: www.felzmann.de.