Licht und Schatten bei Christoph Gärtners Zgonc-Auktionen am 8. Dezember 2018

(wm) Der gewählte Versteigerungsort, das Schlosshotel Monrepos in Ludwigsburg, war vom Feinsten, das Angebot „Neu Guinea, Marshall Inseln & Samoa – Britische Besatzung“ ebenfalls. Es waren zwar „nur“ 61 Lose von Marken, genauer gesagt von Provisorien, die 1914 von den Alliierten und ihren Verbündeten in den eroberten deutschen Kolonien mit neuen Wertangaben auf deutschen Freimarken überdruckt worden waren, aber allen gemeinsam sind die kleinen Auflagen der damaligen Produktion, was im Einzelfall dazu führte, dass nur wenige oder einzelne Exemplare den Lauf der Zeit überlebt haben. Ein solches Angebot in dieser Fülle war beeindruckend, fand aber nicht den breiten Zuspruch, den sich Einlieferer wie Versteigerer wohl erhofft hatten. Von den 61 Losen im Gesamtausrufwert wurden nur 13 Lose (ca. 21,3%) für insgesamt 62 920 Euro (10,4%) zugeschlagen.

Deutlich besser sah es im ersten Teil der Versteigerung von 358 Losen „Deutsche Besetzungen im II. Weltkrieg“ aus. Die über 100 Lose Estland fanden gute Resonanz, teils auch mit nennenswerten Steigerungen, so dass nur 20 Prozent der Lose liegen blieben. Litauen tendierte etwas schwächer, aber immer noch gut. Von 37 Losen Alexanderstadt wurden nur zehn verkauft, von Ukraine-Sarny sogar nur eines der elf Lose. Hingegen fanden die fünf Lose der Ukraine-Wosnessensk alle einen Interessenten. Von neun Losen der Südukraine gingen vier weg, von 20 Losen der Nordukraine neun, aber von 72 Losen von Zara wiederum nur 13. Die Verkaufsquote insgesamt dürfte also nicht das gehalten haben, was der Anfangsteil mit Estland versprach. Aber auch hier kann der laufende Nachverkauf das Ergebnis nur verbessern.