Jürgen Naab: Thurn und Taxis. Briefpost. Frankaturen 1852–1867

K1024_Naab_TT(wm) Dieses knapp 500 Seiten umfangreiche Buch ist in mehrfacher Hinsicht völlig außergewöhnlich. Zum einen wegen seines Inhalts, zum zweiten wegen seiner hochwertigen kaum übertreffbaren Gestaltung und – last but not least – wegen des Sponsors, der diese Publikation des DIN A4-Hardcoverbandes ermöglichte: Christoph Gärtner. Das Buch basiert auf der Forschungsarbeit bereits verstorbener namhafter Thurn und Taxis-Kenner, nämlich von Heinz Felix Lethaus und Horst Schenk, die in früheren Jahren eine Fülle von Daten und Fakten zu Tarifen und Frankaturen, zu Entfernungen, Gewicht und Versendungsarten zusammengetragen hatten. Naab ist es nun aber gelungen, den trockenen Zahlen- und Tabellenstoff in einer Weise zu veranschaulichen, dass Leser dieses Werk mit Gewinn studieren werden. Denn er hat über Jahre versucht, jede Portostufe zu dokumentieren, sei es mit eigenen Belegen oder solchen aus anderen ihm zugänglichen Sammlungen. So werden die getroffenen Aussagen gleichsam verifiziert und dokumentiert.

Das Handbuch behandelt die Entwertung der Franco-Marken, Postgebiete und Taxen, Korrespondenzen im TT-Postbezirk vor der Taxreform sowie ab dem 1. September 1861 und die Landpost im TT-Postbezirk. Was besonders positiv auffällt, ist auch ein fast 100 Seiten starker Exkurs zu postgeschichtlich relevanten Begriffen von A–Z. Auch diese werden nicht lexikalisch kurz, sondern üppig mit Belegen bebildert und bestens erklärt. Man spürt, dass hier ein Kenner am Werke ist. Dies gilt auch für die Seltenheitsabstufungen, die der Autor den von ihm gezeigten Belegen – alle in bester Farbqualität abgebildet – zuordnet. Übersichtliche professionell gestaltete Tabellen bieten dazu zusätzliche Orientierung.
Wenn der Vorsitzende der ArGe Thurn und Taxis, Werner Schäfer, in seinem Geleitwort schreibt, dass dieses Werk „das Standardwerk“ zur Erklärung der Frankierung der Briefe von Thurn und Taxis schlechthin sein dürfte, kann man ihm nur zustimmen. Die Qualität der Forschung, aber auch deren Umsetzung kann man nicht steigern und ist Großgold- und Literaturpreisverdächtig. Vielleicht war es dies, was den Auktionator Christoph Gärtner mit veranlasst hat, die grafisch-technische Realisierung dieses Buches in seinem Haus zu übernehmen. Und er ging noch einen Schritt weiter, um eine weite Verbreitung dieses Werkes zu ermöglichen, obwohl dieses Buch nicht im Handel erhältlich ist. Er verschenkt es an jeden Interessierten! Wenn es den Empfängern gefällt, können diese danach eine freiwillige Spende der DPhJ zukommen lassen. Hierzu liegt eine vorbereitete Karte mit allen notwendigen Kontodaten der DPhJ bei, die auch gerne eine Spendenbescheinigung ausstellt, die steuerlich geltend zu machen ist.
Bezugadresse: Christoph Gärtner GmbH & Co. KG, Steinbeisstr. 6 + 8, 74321 Bietigheim-Bissingen, E-Mail: info@auktionen-gaertner.de