Im Gedenken an Karl Bauer
(wm-pcp) Am 8. Februar 2024 verstarb der Regensburger Architekt, ein namhafter Kenner und Sammler der Postgeschichte im Kreise seiner Familie. Er war in jeder Hinsicht einer der ungewöhnlichsten Philatelisten überhaupt. Geboren am 16. Mai 1931 in Passau als Sohn eines Eisenbahningenieurs überlebte er als 14jähriger noch drei Tage Volkssturm am Ende des Krieges, konnte danach aus einem russischen Lager fliehen, arbeitete dann für die US-Armee, studierte letztlich bis 1953, um sich dann als Dipl.-Ingenieur und freiberuflicher Architekt bis zu einem Schlaganfall 2001 niederzulassen. Die persönlichen Verhältnisse ermöglichten ihm ein Leben mit der Philatelie, wie es sonst kaum einer verwirklichen konnte. Rund 2.500 Sammlungen (!) soll er in ein säuberlich sortierten Mappen in bis zu 20 Tresoren bewahrt haben. Seine Spezialgebiete waren BRD; Berlin; DDR; Deutsches Reich; Postgeschichte (Stempel, Postscheine); Altdeutschland; Österreich-Ungarn; Frankreich; Lombardei-Venetien; Motive: Gemälde. Aber auch alles, was einfach ungewöhnlich war. Er war u.a. seit 1975 Mitglied des DASV, der ihn 2020 mit seienr Plakette für die außerordentlichen Verdienste auszeichnete. Er wirkte bei zahlr. Handbüchern aktiv mit (z.B. Feuser: Deutsche Vorphilatelie; Sudetenland-Stempelkatalog; Poststationskatalog Bayern; Handbuch der bayr. Ortsstempel; Handbücher der bayr. und württemberg. Postscheine; Postgebührenablösung (Frei lt. Avers) etc.), war zudem in der ArGe Dt. Ostgebiete seit ca. 12 Jahren Redakteur für den Sudetenteil. Bauer trat vielfach auch mit seiner Fabulier- und Dichtkunst sowie seinen Zeichnungen in Erscheinung, die selbst in Fachzeitschriften wie der „philatelie“ Veröffentlichung fanden. Er gehörte zu den großen deutschen Philatelisten, die sich um die Philatelie in Deutschland sehr verdient gemacht haben.
(Bildvorlage: Heinrich Mimberg 2014)