Herzlichen Glückwunsch Dr. Heinz Jaeger zum 100. Geburtstag!
(wm-pcp) Zur Welt kam der über die Grenzen Deutschlands bekannte Vollblutphilatelist am 8. Mai 1924. In Triberg (Schwarzwald) bestand er sein Abitur und studierte nach kriegsbedingten Unterbrechungen Medizin bis 1950. Bis 1962 arbeitete er als Arzt am Lörracher Krankenhaus und ließ sich danach als Facharzt für Innere Medizin nieder. Da war er bereits kenntnisreicher und engagierter Philatelist sowie ein bedeutender Baden-Kenner. In seine Zeit als späterer Präsident des BDPh fielen die Verantwortung für zahlreiche Nationale Ausstellungen (NAPOSTA), die IBRA 73 in München, für den FIP-Kongress 1980 in Essen, für diverse bilaterale Ausstellungen mit den östlichen Nachbarn UdSSR, Ungarn, CSSR und Polen sowie für die NAPOSTA/IPHLA 89 in Frankfurt. Es gelang ihm, das Ansehen des BDPh im In- und Ausland zu steigern. Jaeger war zudem langjähriger Präsident der Stiftung zur Förderung der Philatelie und Postgeschichte (Mitglied seit 1968 nach Berufung am 11. Oktober 1967, Präsident von 1973–1991, danach wieder Mitglied bis zu seinem Ausscheiden Ende April 2017). Er war u.a. auch Mitglied des Programmbeirates der DBP/Deutsche Post (1972–2002) und Mitglied des Kunstbeirates (1970–1972). Jaeger initiierte das Consilium Philatelicum und ihm gelang die Integration der neu entstandenen Landesverbände Ostdeutschlands in den BDPh 1990/91. An seinem 80. Geburtstag schenkte er seine Sammlung von Originalbelegen zur Frühgeschichte der organisierten Philatelie in Deutschland dem BDPh.
So wie er in früheren Jahrzehnten als Aussteller zahlreiche Erfolge bis hin zu Großgoldmedaillen bei Weltausstellungen erreichen konnte, sprach er in den letzten Jahren mit mehreren von ihm geschriebenen Bücher viele Leser an. Sein letzter Titel – fast schon ein philatelistischer Bestseller – „Briefmarken sammeln – Warum? Es muss nicht immer die Mauritius sein!“ erschien mit fast 400 Seiten 2021. Jaeger prägte die deutsche Verbandsphilatelie mehr als 60 Jahre. Unter seiner Präsidentschaft erlebte sie die Jahre des Aufschwungs und bis dahin unbekannte Höhenflüge. In seinen letzten Jahren musste er allerdings miterleben, dass sein „Lebenswerk“ in den Händen anderer sich in einer Weise veränderte, die ihm nur noch Sorgen bereitete. Dennoch blieb er leidenschaftlich aktiver Sammler und gestaltete Philatelie weiterhin. Verständlich, dass ihm Philatelie und Gesellschaft für sein über viele Jahrzehnte und bis heute währendes Engagement dankten. Bereits 1970 erhielt er die Verdienstnadel des BDPh in Gold, 2004 dessen Große Goldmedaille. Im Mai 1988 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet, 2004 mit der Staufer-Medaille des Landes Baden-Württemberg, um nur einige Ehrungen zu nennen.
Foto: Wilhelm van Loo