Fünfte Auktion der Sammlung von Erivan Haub: Renaissance des Briefmarkensammelns

(as/Wiesbaden/pcp) Am 24. April 2021 findet die fünfte Versteigerung der Sammlung ERIVAN, der beispiellosen Briefmarkensammlung des ehemaligen Tengelmann-Chefs Erivan Haub, in Wiesbaden statt. Zu den Highlights der Auktion aus dem Sammelgebiet „Altdeutsche Staaten“ zählen ein Juwel der Bayern-Philatelie, ein Doppelbogen des Schwarzen Einsers (Startgebot: 200.000 Euro), ein Viererblock mit Sachsens erster Briefmarke (Startgebot: 100.000 Euro), die „Rebellenmarken“ aus Schleswig-Holstein (Startgebot: 40.000 Euro) und ein Bremer Auslandsbrief nach Liverpool (Startgebot: 30.000 Euro).

Philatelie wieder im Rampenlicht

Nach knapp der Hälfte der Auktionen der Sammlung ERIVAN stellt Deutschlands ältestes Briefmarkenauktionshaus Heinrich Köhler in Wiesbaden fest: Alle Sammelgebiete erfreuen sich bei den Auktionen großer Beliebtheit. „Wir erleben eine Revitalisierung der Philatelie. Das Interesse an den Sammelgebieten in der Breite ist überragend. Der Ausrufpreis über alle Auktionen hat sich bisher verdoppelt“, sagt Dieter Michelson, geschäftsführender Gesellschafter bei Heinrich Köhler. „Die Stücke der Sammlung ERIVAN lassen selbst erfahrene Sammler ins Schwärmen geraten. Denn einige von ihnen waren seit 50 Jahren nicht mehr auf dem Markt.“

 

Die Sammlung ERIVAN hat damit eine bis heute andauernde Dynamik in der Branche ausgelöst. Eingefleischte Sammler und Investoren möchten die Lücken in ihren Sammlungen schließen und beteiligen sich an intensiven Bieterkämpfen. So wurde bei der vierten Auktion im Dezember 2020 ein Lübeck-Brief von 80.000 Euro auf 430.000 Euro gesteigert.
Am 24. April stehen erneut historische Momente der Philatelie bevor. „Sammler und Händler aus aller Welt kommen zusammen, um bei ihrem philatelistischen Traumstück mitzubieten“, so Michelson. „Einige der Bieter haben Jahrzehnte auf diese Chance gewartet. Sie fassen es als Lebensaufgabe auf, ihre individuelle Sammlung zu komplettieren.“

Die Highlights im Detail

Zu den begehrtesten philatelistischen Stücken der fünften Auktion wird ein Juwel der Bayern-Philatelie gehören: ein unzerteilter Doppelbogen mit 90 Exemplaren Deutschlands erster Briefmarke, dem Bayern Ein Kreuzer schwarz. Die Seltenheit bestimmt auch den Wert eines Viererblockstücks von Sachsens erster Briefmarke sowie der „Rebellenmarken“. Diese wurden im kurzen Zeitraum der Unabhängigkeit Schleswig-Holsteins von Dänemark im Jahr 1850 ausgegeben. Ein Unikat ist der Auslandsbrief nach Liverpool aus dem Sammelgebiet Bremen von 1867.

Die angebotenen Marken und Briefe der Sammlung ERIVAN sind nicht nur wertvolle Schätze, sie bewahren auch Geschichte. So ist ein weiteres Highlight ein Vor-Ersttagsbrief aus Bayern, der einen Stempel vor der offiziellen Gültigkeit von Briefmarken auf deutschem Boden trägt (Startgebot: 20.000 Euro). Der „Bergedorfer Auslandsbrief“ nach Wien ist frankiert mit seltenen Briefmarken des kleinen Ortes, der gemeinsames Eigentum der Hansestädte Hamburg und Lübeck war (Startgebot: 20.000). Eine weitere Rarität ist ein Brief von Hannover nach Shanghai, der innerhalb von 67 Tagen über Triest, Alexandria und Hongkong um die halbe Welt reiste (Startgebot: 15.000 Euro). Aus dem Sammelgebiet „Thurn & Taxis“ stammt ein Telegramm-Kuvert der berühmten „letzten Meile“; der Strecke, die für die finale Zustellung einer Telegrammnachricht an den Empfänger benötigt wurde (Startgebot: 5.000 Euro).

Außergewöhnliche Stücke als Investition

„Die Sammlung ERIVAN hat Auswirkungen auf die deutsche, aber auch die gesamte internationale Philatelie. Der Markt wird stark von den individuellen Interessen der Sammler bestimmt. Die sind dank der Briefmarken und Briefe von Erivan Haub neu entfacht worden und wir konnten auch bei unseren regulären Auktionen neue Gesichter unter den Bietern begrüßen“, sagt Karl Louis, ebenfalls geschäftsführender Gesellschafter des Heinrich Köhler Auktionshauses. „Die extremen Wertsteigerungen einiger Briefmarken und Briefe gerade in den letzten Auktionen zeigen, dass die Sammler die Stücke wieder als eine Investition wahrnehmen, die über lange Zeiträume attraktive Wertentwicklungen erzielen kann.“

Die einmalige Sammlung ERIVAN umfasst viele Unikate oder äußerst seltene Marken und Briefe, die in dieser Qualität kaum zu übertreffen sind. Sie ist unterteilt in Kollektionen der Sammelgebiete „Altdeutsche Staaten“, „Lokalausgaben und Private Postdienste der Vereinigten Staaten im 19. Jahrhundert“, „Postbeförderung mit Zeppelinen“, „Schweizer Kantonal- und Bundesmarken“, „Österreich und Lombardei-Venetien“ sowie „Raritäten aus aller Welt“.

Die Unternehmen des Global Philatelic Network, Heinrich Köhler in Wiesbaden, H.R. Harmer in New York und Corinphila Auktionen in Zürich steuern die Versteigerungsserie, bei der zwischen 2019 und 2023 rund 8.000 Auktionslose in 30 Briefmarkenauktionen in Wiesbaden, New York, Zürich, Stockholm und zu Weltausstellungen an unterschiedlichen Orten angeboten werden.
Bei der Besichtigung und Auktion gelten die derzeit bestehenden Abstands- und Hygienemaßnahmen.